Mehrwertsteuer und umsatzsteuer das gleiche

Mehrwertsteuer und umsatzsteuer das gleiche

Wo liegt der Unterschied zwischen Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer?

In Deutschland werden die Begriffe Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer weitgehend synonym verwendet. Aus betriebswirtschaftlicher und steuerrechtlicher Sicht bestehen jedoch wichtige Unterschiede. Grob lässt sich sagen, dass „Umsatzsteuer“ der Oberbegriff ist, und „Mehrwertsteuer“ die Form nach der die Umsatzsteuer erhoben wird.

Die Umsatzsteuer

Wann immer eine Ware oder Dienstleistung verkauft wird, fällt die Umsatzsteuer an. Diese errechnet sich prozentual vom Umsatz und beträgt in Deutschland in den meisten Fällen 19%. Zusammen mit den Nettopreis bildet die Umsatzsteuer den zu zahlenden (Brutto)Preis einer Ware. Es gilt die Formel:

Nettopreis + Umsatzsteuer = Bruttopreis

Beispiel:

Eine Tischlerei verkauft einen Tisch für 100€. Es fällt 19% Umsatzsteuer an, also 19€. Die 19€ werden auf den Preis draufgeschlagen. Der Käufer des Tisches muss also 119€ bezahlen. Die 19€ Umsatzsteuer darf die Tischlerei selbstverständlich nicht behalten, sondern muss diese an das Finanzamt abführen.

Die Umsatzsteuer nach dem Mehrwertprinzip (Mehrwertsteuer)

Seit 1967 wird in Deutschland die Umsatzsteuer nach dem Mehrwertprinzip berechnet. Seitdem werden die Ausdrücke Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer gleichbedeutend verwendet. Während bei der Umsatzsteuer vor 1967 nur die Unternehmenseinnahmen einbezogen werden, findet beim Mehrwertprinzip eine Verrechnung zwischen Einnahmen und Ausgaben statt. Ein Unternehmen kann beim Kauf einer Ware die gezahlte Umsatzsteuer als sogenannte Vorsteuer beim Finanzamt geltend machen. Diese Vorsteuer erhält das Unternehmen vom Finanzamt zurück.

Das folgende Rechenbeispiel erläutert das Mehrwertprinzip und den Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer.

  • Ein Tischler verkauft einen Tisch an einen Großhändler für 100€  + 19€ Umsatzsteuer = 119€
  • Der Großhändler kann die 19€ Umsatzsteuer beim Finanzamt geltend machen (Vorsteuer).
  • Der Großhändler verkauft den Tisch an einen Einzelhändler für 150€ + 28,50€ Umsatzsteuer = 178,50.

Wie viel Mehrwertsteuer hat der Großhändler gezahlt?

Antwort: 9,50€! Zwar beträgt die Umsatzsteuer beim Verkauf des Tisches 28,50€, das Unternehmen kann aber die beim Tischler gezahlte Umsatzsteuer von 19€ beim Finanzamt als Vorsteuer geltend machen. Es ergibt sich also: 28,50€ – 19€ = 9,50€.

Oder allgemein:

Mehrwertsteuer = Umsatzsteuer im Verkauf – Vorsteuer im Einkauf

Der Name Mehrwertsteuer kommt daher, dass das Unternehmen nur den Mehrwert einer Ware versteuern muss. Im obigen Beispiel beträgt der Mehrwert 50€, denn der Großhändler hat den Tisch für 100€ gekauft, und für 150€ verkauft (150 – 100 = 50).

Berechnet man die Umsatzsteuer von 50€, kommen 9,50€ heraus.

Der Verbraucher trägt die gesamte Steuerlast

Da der Verbraucher nicht zum Abzug der Vorsteuer berechtigt ist, muss dieser die gesamte Umsatzsteuer tragen.

Fazit:

Ein Unterschied zwischen Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer besteht in Deutschland faktisch nicht. Unter „Mehrwertsteuer“ wird die Art bezeichnet, nach der die Umsatzsteuer erhoben wird. Effektiv zahlt ein Unternehmen nur auf den Mehrwert des Produktes die Umsatzsteuer. Dies ergibt sich daraus, dass Unternehmen die im Einkauf bezahlte Umsatzsteuer als sogenannte Vorsteuer vom Finanzamt zurückerhält.

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Mehrwertsteuer und umsatzsteuer das gleiche

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Mehrwertsteuer: Das ist der Unterschied zur Umsatzsteuer

  • Wenn es um die Umsatzsteuer geht, sprechen viele auch von der sogenannten Mehrwertsteuer. Dies ist nicht nur umgangssprachlich der Fall, sondern wird auch häufig auf Quittungen mit der verkürzten Form MwSt. ausgewiesen.
  • Dabei kann der Begriff Umsatztsteuer als Oberbegriff angesehen werden. Die Mehrwertsteuer hingegen besagt, in welcher Form die Umsatzsteuer erhoben wird.
  • Denn die Umsatzsteuer wird nach dem sogenannten "Mehrwertsprinzip" berechnet. Das bedeutet, dass das Unternehmen nur auf den erwirtschafteten Mehrwert eine Steuer zahlen muss.
  • Es findet also eine Verrechnung von Einnahmen und Ausgaben statt. Beim Einkauf von Waren kann das Unternehmen die dabei gezahlte Umsatzsteuer als Vorsteuer beim Finanzamt vermerken.
  • Diese Vorsteuer erhält das Unternehmen vom Finanzamt zurück.

Mehrwertsteuer und umsatzsteuer das gleiche

Die Umsatztsteuer wird im allgemeinen Sprachgebrauch oft als Mehrwertsteuer bezeichnet. (Bild: Pixabay/Steve Buissinne)

Umsatzsteuer: Das ist damit gemeint

  • Die Umsatzsteuer fällt immer an, wenn eine Dienstleistung oder eine Ware verkauft wird.
  • Diese wird prozentual zum Verkaufspreis hinzugerechnet und beträgt in den meisten Fällen 19 Prozent. Daraus ergibt sich dann der Bruttopreis für die Kunden. Es gilt: Nettopreis + Umsatzsteuer = Bruttopreis
  • Ein Unternehmer darf jedoch nur den Nettopreis der verkauften Produkte oder Diensteistungen behalten. Daher müssen die Einnahmen aus dieser Steuer ans Finanzamt abgeführt werden.
  • Ein Beispiel: Wenn eine Schreinerei ein Möbelstück um 100 Euro verkaufen will, fällt darauf noch einmal 19 Prozent Umsatzsteuer an. Daraus ergibt sich dann ein Bruttopreis von 119 Euro. Die Schreinerei darf die erhobenen 19 Euro natürlich nicht behalten, sondern muss sie ans Finanzamt abführen.
  • In Deutschland gibt es keinen Unterschied zwischen Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer. Im Sprachgebrauch wird jedoch der Begriff Mehrwertsteuer häufiger verwendet.

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Mehrwertsteuer und umsatzsteuer das gleiche

Im nächsten Praxistipp erklären wir Ihnen alles Wichtige zur aktuellen Mehrwertsteuersenkung bis Dezember.

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Ist MWSt und Umsatzsteuer das gleiche?

Die Umsatzsteuer wird umgangssprachlich auch als Mehrwertsteuer bezeichnet. Als Unternehmer/-in mit umsatzsteuerpflichtigen Umsätzen sind Sie verpflichtet, Ihren Kunden Umsatzsteuer in Rechnung zu stellen. Diese führen Sie anschließend an das Finanzamt ab.

Warum die Umsatzsteuer auch Mehrwertsteuer genannt wird?

Der Begriff Mehrwertsteuer leitet sich vom Mehrwertprinzip ab, das in Deutschland seit 1968 gilt. Demnach zahlt jedes Unternehmen nur Umsatzsteuer auf den Mehrwert, den es durch den Verkauf eines Produkts oder einer Dienstleistung generiert (Differenz von Einkaufspreis und Verkaufspreis).

Wann Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer?

Zumindest in Deutschland meint man mit Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer immer die selbe Steuerart. Korrekt ist aus deutscher Sicht die Bezeichnung "Umsatzsteuer", denn es gibt ein "Umsatzsteuergesetz" (UStG), aber kein "Mehrwertsteuergesetz". Umgangssprachlich wird aber häufiger die Bezeichnung Mehrwertsteuer verwendet.

Warum Umsatzsteuer und nicht Mehrwertsteuer?

Der Begriff Mehrwertsteuer ist identisch mit der Umsatzsteuer. Allerdings ist die Mehrwertsteuer eher ein umgangssprachlicher Begriff.