Was machen wenn das Haus brennt?

Bei aller Vorsicht kann es dennoch geschehen: Ein Feuer bricht aus. Vielleicht bei einem Ihrer Nachbarinnen oder Nachbarn. Oder in Ihrem eigenen Zuhause. Was nun? Richtiges Handeln ist jetzt gefragt. Hier finden Sie Tipps dazu, was Sie tun können, wenn Sie einen Brand entdecken.

1. Das Feuer entsteht gerade

Versuchen Sie sofort den Brandherd „im Keim“ zu ersticken.

  • Unternehmen Sie nur dann Löschversuche, wenn keine Gefahr für Sie besteht!
  • Brennendes Fett oder andere flüssige Brennstoffe nie mit Wasser löschen! Dadurch kann eine sehr hohe Stichflamme entstehen – das ist lebensgefährlich! Wenn es ohne eigene Gefährdung möglich ist, stellen Sie die Energiequelle ab oder nehmen Sie die Pfanne von der Kochplatte. Legen Sie einen Deckel auf die Pfanne, um das Feuer zu ersticken. Verwenden Sie nur spezielle Feuerlöscher, die für Fettbrände geeignet sind (Brandklasse F).
  • Schalten Sie elektrischen Strom vor Löschbeginn im Gefahrenbereich ab! Es besteht Stromschlag-Gefahr!
  • Löschen Sie immer von unten nach oben und von der Seite zur Mitte hin!
  • Betreten Sie niemals verqualmte Räume! Dort bilden sich giftige Brandgase. Sollten Sie sich in einem verqualmten Raum befinden, so bewegen Sie sich kriechend auf dem Boden vorwärts. Schließen Sie die Tür von außen und alarmieren Sie die Feuerwehr 112.

2. Löschversuche sind nicht möglich

  • Schließen Sie die Fenster des Raumes, aber nur falls das ohne eigene Gefährdung möglich ist. Wenn nicht, verlassen Sie sofort den Raum.
  • Schließen Sie die Tür des Raumes, in dem es brennt. Hierdurch wird dem Feuer Sauerstoff entzogen.

3. Feuerwehr rufen

  • Rufen Sie die 112 an!
  • Melden Sie:
    • Wo ist der Notfallort?
    • Was ist passiert?
    • Wer ruft an?
    • Warten Sie auf Rückfragen!

4. Personen warnen und sichern

  • Warnen Sie andere Personen in der Wohnung oder im Haus!
  • Bringen Sie sich und andere in Sicherheit.

5. Alle raus

  • Sie müssen das Gebäude oder die Wohnung, Etage etc. verlassen? Achten Sie darauf, dass keine Person zurückbleibt.
  • Wenn Sie Ihr Notgepäck vorbereitet und griffbereit haben, nehmen Sie es mit. Bringen Sie sich jedoch unter keinen Umständen in Gefahr, indem Sie versuchen, Gegenstände vor den Flammen zu retten! Die Sicherheit von Personen geht immer vor!
  • Schließen Sie alle Türen, aber schließen Sie nicht ab, um ein schnelles Absuchen zu unterstützen.
  • Brandschutztüren und Brandabschnittstüren sind selbstverständlich geschlossen.
  • Halten Sie die Schlüssel für Räume oder Fenster, die sich nur mit Schlüssel öffnen lassen, für die Einsatzkräfte bereit.

6. Alle in Sicherheit?

  • Prüfen Sie nach Verlassen des Gebäudes, ob wirklich alle Personen aus der Wohnung oder dem Haus in Sicherheit sind. Bei einer vermissten Person muss die Feuerwehr immer davon ausgehen, dass sich diese noch im Gebäude und somit in Gefahr befindet.

7. Feuerwehr erwarten und einweisen

  • Beschreiben Sie der Feuerwehr die Räumlichkeiten, Personen in Gefahr oder Gegenstände, die explodieren können.

Achtung
Für die Küche sollten Sie Feuerlöscher mit der Kennzeichnung F benutzen. Mit ihnen können Sie unter anderem Fettbrände löschen. Am besten bewahren Sie den Feuerlöscher in der Nähe des Herdes.

Brennende Personen löschen

Wenn ein Mensch in Flammen steht, dann muss besonders schnell gehandelt werden. In diesem Fall "ist einfach nur das Wichtigste, den Personenbrand sofort zu löschen. Hier ist egal, ob mit Erde, Sand oder auch Schmutzwasser", betont Feuerwehrmann Pix. Wenn weder Wasser noch ein Feuerlöscher verfügbar sind, dann ersticken Sie das Feuer mit Decken oder Jacken.

Löschdecken fangen Feuer

Von Löschdecken rät Pix bei der Brandbekämpfung ab: "Der Benutzer setzt sich immer auch einer hohen Eigengefährdung aus, weil er nah am Feuer ist". Außerdem können die Löschdecken gefährlich sein. Denn bei einem Elektrobrand können sie den Strom von aufgeschmolzenen Drähten leiten und damit den Feuerhelfer unter Strom setzen. Außerdem können Branddecken sogar selbst Feuer fangen.

Verbreitung von Rauch und Qualm verhindern

Neben dem Feuer ist bei einem Brand der entstehende Rauch eine große Gefahrenquelle. Sorgen Sie dafür, dass sich der Qualm nicht ausbreiten kann. Schließen Sie dafür die Fenster und die Tür des Zimmers, in dem es brennt. Falls Sie das Haus verlassen müssen, dann schließen Sie auch die Haustür.

Mit einfachen Maßnahmen Bränden vorbeugen

Die beste Art der Feuerbekämpfung ist Vorsorge. Mit wenigen simplen Maßnahmen können Sie das Entstehen von Bränden verhindern und in einem Ernstfall wertvolle Minuten gewinnen.

  • Stecker ziehen: elektrische Geräte vor Urlaub oder Gewitter vom Netz trennen
  • Steckdosen nicht überlasten
  • Feuerlöscher anbringen und regelmäßig warten
  • Rauchmelder installieren und Batterien wechseln
  • Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen
  • Feuerzeuge und Streichhölzer für Kinder unzugänglich aufbewahren
  • Zigaretten vollständig ausdrücken

Vorgaben zu Rettungswegen in der Wohnung

Es gibt zwei Möglichkeiten, einem Feuer zu entkommen. Entweder die Eingangstür und die Treppe nach oben, oder über die Feuerwehrleiter. In Ein- oder Zweifamilienhäusern, aber auch in Mehrfamilienhäusern werden in der Regel Fenster oder Balkone als zweite Rettungswege geplant.

Wohnhäuser, die über Aufenthaltsräume verfügen, müssen über mehr als einen Rettungsweg verfügen, wenn kein Sicherheitstreppenraum vorhanden ist. Teilweise gilt dies auch für Einfamilienhäuser. Ausgenommen sind lediglich Gebäude, die nur sporadisch von Menschen betreten werden, wie etwa ein Trafohäuschen.

Rettungswege müssen in jedem Stockwerk vorhanden sein, in dem sich Menschen aufhalten. Also in den Etagen, wo Wohn- und Schlafzimmer, Bad und Küche liegen. Aber auch im Keller oder Dachgeschoss, wenn diese für Wohnzwecke ausgebaut sind.

Darauf müssen Mieter achten

Bewohner des Hauses dürfen Fluchtwege nicht verstellen. Aus diesem Grund haben im Flur brennbare Gegenstände, Kinderwagen, Schuhe und andere Dinge, im Hinblick auf den Brandschutz nichts zu suchen. Auch Balkone werden häufig zugestellt.

Der Fluchtweg wird dann bei einem Feuer zur Todesfalle. Fluchttüren müssen im Notfall grundsätzlich ohne Schlüssel von innen nach außen zu öffnen sein. Das Gleiche gilt für Türen zu Tiefgaragen und Hauseingangstüren. Hausordnungen, nach denen diese Türen nachts abgeschlossen werden müssen, sind unzulässig.

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Nicht allein die Flammen, schon der giftige Rauch sind bei einem Brand ein entscheidendes Problem.

Wie löscht man ein brennendes Haus?

Mit einem gut gewarteten Feuerlöscher können Sie Brände im Haushalt wirkungsvoll bekämpfen. Sprühen Sie das Löschmittel in kurzen und gezielten Stößen direkt auf den Brandherd. Wenn mehrere Feuerlöscher zur Verfügung stehen, dann sollten die Brandhelfer möglichst alle gleichzeitig einsetzen.

Wer zahlt Wenn das Haus brennt?

Bei einem Wohnungsbrand kommt in erster Linie die Hausratversicherung für Schäden an Ihrem Hab und Gut auf. Die Wohngebäudeversicherung greift, wenn der Brand Ihre Immobilie in Mitleidenschaft zieht. Die Haftpflichtversicherung entschädigt Dritte. Ihre Allianz Versicherung steht Ihnen im Schadensfall zur Seite.

Wie lange dauert es bis ein Haus brennt?

Die Zahlen sind alarmierend: Alle 2 bis 3 Minuten brennt es in einer deutschen Wohnung. Meist handelt es sich um eher harmlose Brände. Viele Menschen unterschätzen jedoch das Brandrisiko, das von bestimmten Gefahrenquellen in der Wohnung ausgeht. So fordern Wohnungsbrände jedes Jahr rund 400 Todesopfer.

Kann ein Haus brennen?

Brände entstehen überwiegend durch Fahrlässigkeit, unplanmäßige Nutzung oder Mängeln an elektrischen Geräten und Leitungen, also völlig unabhängig von den verwendeten Baustoffen. Entsteht ein Brand im Haus, greift das Feuer vom Brandherd ganz schnell auf Bücher, Gardinen, Tapeten und das Mobiliar über.