Was passiert wenn man jeden Tag Vitamin D3 nimmt?

Ich nehme Vitamin D in flüssiger Form (1 Tropfen = 1000 IE), und zwar 2 bis 3 Mal wöchentlich 4 bis 5 Tropfen. Ist das schon eine Überdosierung? (Hierzu kursieren sehr verschiedene Ansichten). Ab wann spricht man von einer Vitamin D-Überdosierung? Sollte man Vitamin D mit anderen Vitaminen kombinieren?

Antwort

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat die tolerierbare Gesamtzufuhrmenge aus allen Nahrungsquellen von Vitamin D festgelegt. Für Personen ab 11 Jahren liegt die bei 100 Mikrogramm (4000 IE) täglich. Bei Kindern bis 10 Jahren bei 50 Mikrogramm (2000 IE).

Eine regelmäßige tägliche Zufuhr über 100 Mikrogramm kann zu unerwünschten gesundheitlichen Wirkungen führen. Dann liegt eine Überdosierung im medizinischen Sinne vor. Da für Nahrungsergänzungsmittel keine gesetzlichen Höchstmengen festgelegt sind, kann man auch bei hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln nicht von "überdosierten Produkten" sprechen. Hohe Vitamin-D-Dosen können zwar aus medizinischen Gründen ratsam sein. Sie sollten dann aber über ärztlich verordnete Arzneimittel verabreicht werden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt für Vitamin D eine Tageshöchstmenge in Nahrungsergänzungsmitteln von 20 µg (800 IE).

Eine Hypervitaminose, das heißt eine Überversorgung mit Vitamin D kann ärztlich mittels Blutuntersuchung diagnostiziert werden (25-OH-D Serumwerte: > 400 nmol/L). Vitamin D-Hypervitaminosen können zu erheblichen gesundheitlichen Problemen, wie Nierensteinbildung, Calcifizierung (Verkalkung) von Gefäßen und anderen Organen führen.

Wir können aus Ihrer Frage nicht entnehmen, ob Sie ein Arzneimittel oder ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Die von Ihnen genannte Tagesdosis (an den Einnahmetagen etwa 125 µg) ist für ein Nahrungsergänzungsmittel deutlich zu hoch dosiert und liegt im Bereich verschreibungspflichtiger Arzneimittel. Bei langfristiger Einnahme sind gesundheitliche Risiken nicht auszuschließen, da sich Vitamin D im Fettgewebe anreichert.

Die Kombination mehrerer Vitaminpräparate nach eigenem Ermessen ist grundsätzlich nicht zu empfehlen. Auch hier gilt: Ergänzung nur bei diagnostiziertem Mangel.

Bitte beachten Sie, dass die Antwort auf diese Verbraucheranfrage den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Die Einnahme von zu viel Vitamin D führt zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwäche und Bauchschmerzen.

Ein durchschnittlicher Erwachsener sollte täglich nicht mehr als 800 internationale Einheiten Vitamin D zu sich nehmen.

Eine Vitamin-D-Toxizität kann behandelt werden, indem man die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln abbricht und Vitamin-D-Lebensmittel meidet.

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Jeder dritte Deutsche hat einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Wer deshalb – und weil nur wenige Lebensmittel das Vitamin enthalten – auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreift, sollte vorischtig sein.

Vitamin-D-Präparate können Nebenwirkungen hervorrufen, vor allem wenn sie in hohen Dosen eingenommen werden. Das liegt daran, dass Vitamin D fettlöslich ist, sich also in den Fettspeichern des Körpers anreichern und möglicherweise toxische Werte erreichen kann. So kann es bei übermäßiger Einnahme zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwäche und Bauchschmerzen kommen. Eine Vitamin-D-Toxizität kann behandelt werden, indem man die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln abbricht und Lebensmittel, die viel Vitamin-D enthalten, meidet.

Im Folgenden erfahrt ihr, woran ihr erkennen könnt, ob ihr zu viel Vitamin D einnehmt und welche Nebenwirkungen das haben kann.

Wie viel Vitamin D ist zu viel?

Um eine Vitamin-D-Toxizität zu vermeiden, sollten die meisten Erwachsenen pro Tag nicht mehr als 800 internationale Einheiten Vitamin-D einnehmen (RKI). Wenn ihr ein Präparat einnehmt, solltet ihr darüber hinaus alle drei bis sechs Monate euren Blutspiegel überprüfen lassen, so Rajsree Nambudripad, eine Spezialistin für integrative Medizin am Providence St. Jude Medical Center.

Eine gesunde Vitamin-D-Blutkonzentration liegt zwischen 60-80 ng/ml. Daher solltet ihr die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten einstellen, wenn der Blutspiegel 100 ng/ml übersteigt. Denn dann können Nebenwirkungen auftreten, sagt Nambudripad.

Nebenwirkungen von Vitamin-D-Präparaten

Eine Vitamin-D-Toxizität – mit Symptomen wie Verwirrung und Bauchschmerzen – tritt auf, wenn die Vitamin-D-Konzentration im Blut eines Menschen mindestens 150 ng/ml erreicht.

Mögliche Nebenwirkungen einer Vitamin-D-Toxizität sind:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Unterleibsschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Übermäßiger Durst und übermäßiger Harndrang
  • Nierensteine
  • Verwirrung
  • Schmerzen

Achtung: Extrem hohe Vitamin-D-Spiegel können zu Nierenversagen, unregelmäßigem Herzschlag und sogar zum Tod führen.

Eine Vitamin-D-Toxizität ist jedoch selten: „Im Allgemeinen muss man täglich eine große Menge Vitamin D zu sich nehmen, bevor toxische Wirkungen auftreten“, sagt Erin R. McNeely, Internistin bei Spectrum Health.

Überschüssiges Vitamin D und Kalzium

Einige Nebenwirkungen der Vitamin-D-Toxizität werden dadurch verstärkt, dass zu viel Vitamin D eine Hyperkalzämie verursachen kann, also einen zu hohen Kalziumspiegel im Blut. Das liegt daran, dass Vitamin D die Aufnahme von Kalzium erleichtert.

Wenn bei euch Nebenwirkungen einer Vitamin-D-Toxizität auftreten, empfiehlt McNeely, das Präparat abzusetzen und kalziumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte zu meiden. In den meisten Fällen ist das die einzige Behandlung, die erforderlich ist. In seltenen Fällen kann jedoch auch eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erforderlich sein.

Fazit

Viele Menschen können von Vitamin-D-Präparaten profitieren, aber es ist ratsam, vor der Einnahme hoher Dosen mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen. Das kann euch helfen, die richtige Dosis für euch zu bestimmen und Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Verwirrung zu vermeiden.

Wenn ihr mehr als 2000 Internationale Einheiten Vitamin D pro Tag einnehmt, solltet ihr alle drei bis sechs Monate Blutuntersuchungen durchführen lassen, um sicherzustellen, dass sich nicht zu viel Vitamin D in eurem Blut anreichert.

Dieser Text wurde von Mascha Wolf aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.

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Kann man Vitamin D3 jeden Tag nehmen?

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für Erwachsene eine tolerierbare Gesamtzufuhrmenge pro Tag von 100 µg abgeleitet (4000 IE ). Die amerikanische Endokrinologische Gesellschaft hält sogar eine Zufuhr von bis zu 250 µg Vitamin D3 pro Tag (10000 IE ) beim gesunden Erwachsenen für unbedenklich.

Wie oft sollte man Vitamin D3 einnehmen?

Grundsätzlich empfiehlt die DGE eine adäquate Versorgung mit Vitamin D am besten durch die körpereigene Bildung durch Sonnenbestrahlung und über die Ernährung zu erreichen. Nur wenn das nicht ausreicht, sollten täglich Vitamin-D-Präparate in Höhe des Referenzwertes (20 µg/Tag) eingenommen werden.

Wie viel Vitamin D3 darf man täglich nehmen?

Für Kinder ab einem Jahr und Erwachsene aller Altersgruppen wird der Schätzwert mit 20 µg Vitamin D pro Tag angegeben, das entspricht 800 Internationalen Einheiten.

Was ist besser Vitamin D täglich oder wöchentlich?

Bei einem nachgewiesenen ausgeprägten Mangel kann eine kurzfristig höher dosierte Therapie nach Anweisung des Arztes die Vitamin D-Speicher füllen. Dauerhaft sollte Vitamin D jedoch regelmäßig täglich in Form von sinnvoll dosierten Vitamin D-Kapseln eingenommen werden.