Wie äußert sich ein Wurmbefall beim Menschen?

  1. Was sind Wurmerkrankungen?
  2. Ursachen
  3. Krankheitsbild
  4. Auswirkungen
  5. Therapie
  6. Wichtiger Hinweis
  7. Vorsorge

Was sind Wurmerkrankungen?

Das Kind kratzt sich häufig am Gesäß und im Kot sind kleine weiße Würmer sichtbar: Nicht besonders appetitlich, aber in der Regel ist ein Wurmbefall bei Kindern harmlos.

Wie äußert sich ein Wurmbefall beim Menschen?
Hunde können Bandwürmer übertragen.

Meist handelt es sich um eine Infektion mit Madenwürmer (Oxyuren), die starken Juckreiz am After verursachen. Das v.a. in der Nacht, denn da legt das Madenwurmweibchen seine Eier am After des Kindes ab.

Bei Spul- oder Bandwürmern gibt es andere Krankheitszeichen: Das Kind fühlt sich allgemein unwohl, hat Bauchschmerzen, verliert Appetit und Gewicht oder hat wiederum in manchen Fällen auch Heißhunger. Spulwürmer sind selten. Sie wandern vom Darm aus über Leber und Lunge erneut in den Darm und entwickeln sich erst dann zu reifen Spulwürmern. Relativ selten infizieren sich Kinder über rohes oder unzureichend gebratenes Fleisch oder das Streicheln von infizierten Tieren mit Bandwürmern, die im Dünndarm des Kindes heranwachsen und eine Länge von 10 Metern erreichen können.

Ursachen

Über den Verzehr verseuchter Lebensmittel und Wasser, verunreinigter Gegenstände oder verschmutzter Finger, die in den Mund genommen werden, infizieren sich Kinder mit Wurmeiern oder Wurmlarven. Diese werden geschluckt und entwickeln sich im Verdauungstrakt zu Würmern. Dann gehen die Weibchen bestimmter Wurmarten (z.B. Madenwürmer) zum After und legen dort ihre Eier ab. Das juckt und das Kind kratzt sich mit den Händen. Beim Kratzen nimmt es die Würmer mit den Fingernägeln auf, fasst sich bei nächster Gelegenheit wieder an den Mund. So gelangen diese jungen Würmer wieder in den Magen-Darmtrakt des Kindes. Diese permanenten wiederholte Ansteckung (Reinfektion) hält den Wurmbefall aufrecht. Der medizinische Ausdruck für diesen Übertragungsweg heißt anal-oral, also vom After zum Mund.

Symptome & Krankheitsbild

Ist ein Kind von Madenwürmern befallen, zeigen sich die Symptome durch:

  • starken Juckreiz am After, das Kind kratzt sich häufig am Po
  • häufig sind im Kot kleine weiße Würmer sichtbar (2-3 mm lang)

Handelt es sich um einen Befall mit Spul- oder Bandwürmern, zeigt das Kind:

  • allgemeines Unwohlsein
  • Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit, in manchen Fällen aber auch Heißhunger
  • Bauchschmerzen
  • gelegentlich sind im Kot 20 bis 40 cm lange Spülwürmer sichtbar
  • gelegentlich sind bei Bandwurmbefall 2 cm lange eiertragende Wurmabschnitte (Proglottiden) im Kot erkennbar.

Auswirkungen

Durch die Ansammlung vieler Würmer kann es in seltenen Fällen zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss kommen.

Therapie

Besteht der Verdacht auf einen Wurmbefall, sollte das Kind umgehend vom Kinder- und Jugendarzt untersucht werden. Der Arzt überprüft mehrere Stuhlproben. Ein sogenanntes „Tesa-Abstrich Präparat", bei dem ein Tesastreifen an die Afterhaut geklebt wird, gibt unterm Mikrsokop Aufschluss über eventuell vorhandene Wurmeier. Stellt der Arzt nach der Untersuchung einen Befall mit einer bestimmten Wurmart fest, verschreibt er dem Kind eine Wurmkur, die in Form von Tabletten oder Saft verabreicht wird. In der Regel muss die Wurmkur nach einigen Tagen wiederholt werden. Eine medikamentöse Therapie ist nur effektiv, wenn auch hygienische Maßnahmen, wie häufiges Händewaschen, vor allem vor dem Essen, streng eingehalten werden.

Wichtiger Hinweis

Ist ein Kind mit Würmern befallen, empfiehlt sich auch für andere Familienmitglieder eine Wurmkur. Durch die leichten Übertragungswege können Würmer schnell von einem Familienmitglied auf ein anderes übergehen.

Vorsorge

Damit sich ein Kind mit Würmern nicht infiziert, helfen bereits verschiedene Vorbeugemaßnahmen:
Kinder sollten mehrmals am Tag, insbesondere vor dem Essen und nach dem Stuhlgang, ihre Hände waschen

  • Obst, Gemüse und Salat sollte vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden
  • Spielsachen, die außerhalb der Wohnung (z.B. auf dem Spielplatz) benutzt werden, sollte man regelmäßig in der Spülmaschine oder mit Spülmittel heiß abwaschen
  • Haustiere sollten regelmäßig entwurmt werden.

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich

Kurz gesagt:

Darmparasiten sind Kleinstlebewesen, die den Darm befallen und darin einige Zeit leben. Dazu gehören Würmer, Einzeller (Protozoen), Amöben und Lamblien. Viele Parasiten kommen hauptsächlich in den Tropen vor. Aufgenommen werden Eier oder Larven über verunreinigte Nahrung oder über die Haut, zum Beispiel beim Barfußlaufen über larvenhaltigen Boden. In Deutschland besonders bekannt ist der Kindermadenwurm (Enterobius vermicularis). Ein Parasitenbefall kann sich durch Durchfall, Bauchkrämpfe, allergische Hautreaktionen, Abgeschlagenheit, leichtes Fieber und vermehrte eosinophile Granulozyten im Blut bemerkbar machen. Bei Verdacht auf einen Parasitenbefall fordert der Arzt eine Stuhlprobe an. Unter dem Mikroskop sind die Eier oder Larven im Stuhl meistens gut zu erkennen. Gegebenenfalls wird auch im Blut die Zahl der eosinophilen Granulozyten bestimmt.

Wann wird der Stuhl auf Parasiten untersucht?

Bei unklaren Darmbeschwerden, Abgeschlagenheit, leichtem Fieber und bestimmten Anzeichen im Blut (Erhöhung der "eosinophilen Granulozyten" = Eosinophilie) oder nach Reisen kann der Verdacht auf eine Wurmerkrankung bestehen. Eine Stuhluntersuchung und möglicherweise auch spezielle Blutuntersuchungen bringen dann Klarheit.

Welche Darmparasiten gibt es?

Es gibt unzählige Darmparasiten – viele von ihnen kommen nur in den Tropen vor. Manche von ihnen sind harmlos, andere können krank machen. Im Folgenden sind einige wichtige Darmparasiten aufgelistet:

WÜRMER

Darmegel (Saugwürmer = Trematoden)

Zu den Darmegeln zählen der große Darmegel Fasciolopsis buskii sowie kleine Darmegel wie Metagonimus, Heterophyes und Echinostoma.

Darmegel kommen unter anderem in Asien vor. Das Essen von rohem Fisch oder von rohen Wasserpflanzen kann zu einem Befall mit Darmegeln führen. Ein geringer Wurmbefall verläuft häufig ohne Beschwerden. Bei schwererem Befall kommt es zu Durchfall und Erbrechen. Die Egel-Eier können im Stuhl nachgewiesen werden.

Fadenwürmer (Rundwürmer = Nematoden)

  • Spulwurm (Ascaris lumbiricoides)

Die Infektion mit dem Spulwurm ("Ascariasis") ist eine der häufigsten Wurminfektionen weltweit. Die Würmer kommen vor allem in den Tropen und in Ländern mit niedrigem Hygienestandard vor. In den Industrieländern sind weniger als ein Prozent der Menschen infiziert. Der erwachsene Wurm ist bis zu 40 Zentimeter lang und kann bis zu zwei Jahre im Darm überleben. Die Würmer lassen sich im Stuhl mit bloßem Auge erkennen, die Eier sind in der Stuhlprobe unter dem Mikroskop sichtbar (Durchmesser der Eier: 60 µm). Die Eier sind resistent gegenüber Magensäure und gelangen über Gemüse, verunreinigte Erde oder verschmutztes Wasser in den menschlichen Körper.

  • Kindermadenwurm (Enterobius vermicularis = Oxyuris vermicularis, ein "heimischer Fadenwurm")

Wie äußert sich ein Wurmbefall beim Menschen?

Der Kindermadenwurm zählt zu den Würmern, die am häufigsten den menschlichen Darm befallen. Die Infektion mit dem Kindermadenwurm wird "Oxyuriasis" oder "Enterobiasis" genannt. Etwa zehn Prozent der Erwachsenen und bis zu 30 Prozent der Kinder tragen diesen Wurm beziehungsweise dessen Eier in sich. Die Würmer sind zwischen sechs und zwölf Millimeter lang, die Eier sind nur im Mikroskop erkennbar (50 µm).

Die Eier nimmt der Mensch über die verschiedensten Wege auf, beispielsweise über Bettwäsche, Staub, durch das Anfassen von Toilettentürgriffen oder über Händeschütteln. In der Nahrung finden sich die Eier auf nicht gereinigtem Obst und Gemüse.

Die Würmer sind auf dem Stuhl erkennbar – sie sind weiß und bewegen sich schlängelnd. Die Eier hingegen sind im Stuhl nur schwer nachzuweisen. Daher erfolgt die Diagnose oft über ein sogenanntes "Abklatsch-Präparat" (Klebestreifenpräparat). Hierzu wird ein Klebestreifen über dem Anus aufgebracht und wieder abgezogen. Diesen Klebestreifen untersucht der Mikrobiologe dann unter dem Mikroskop. Hierauf sind die charakteristisch geformten Eier meistens gut zu sehen. Wichtig ist es, an drei aufeinander folgenden Tagen Klebestreifenpräparate zu erstellen, da die Würmer nicht kontinuierlich Eier abgeben.

  • Peitschenwurm (Trichuris trichiura)

Der Peitschenwurm kommt besonders häufig in den Tropen vor – dort ist ein großer Anteil der Menschen damit infiziert. Die Infektion mit dem Peitschenwurm heißt "Trichuriasis". Der erwachsene Wurm ist bis zu fünf Zentimeter lang; die Eier sind nur im Mikroskop erkennbar (Durchmesser: 50 bis 60 µm). Der Mensch nimmt die Eier durch verunreinigtes Gemüse, durch Erde oder Staub auf.

  • Zwergfadenwurm (Strongyloides stercoralis, ein tropischer Fadenwurm)

Zwergfadenwürmer (Strongyloides stercoralis) gehören zu den sogenannten "Nematoden" (Fadenwürmern) und kommen in tropischem Klima vor. Meistens infiziert man sich also auf Reisen. Diese Darmwürmer sind bis zu drei Millimeter lang. Der Mensch nimmt die Larve über die Haut auf, zum Beispiel indem er barfuß über "verseuchte" Böden läuft. Die Larven gelangen ins Blut und wandern in die Lunge. Von dort aus werden sie hochgehustet und dann wieder in die Speiseröhre verschluckt. Die Larven lassen sich in der Stuhlprobe unter dem Mikroskop erkennen.

  • Hakenwürmer (Ancylostoma duodenale und Necator americanus)

Die Hakenwürmer "Ancylostoma duodenale" (Duodenum = Zwölffingerdarm) und "Necator americanus" sind sich sehr ähnlich und hauptsächlich in den Tropen und Subtropen vorzufinden. Die Infektion mit diesen Würmern wird "Ancylostomiasis" bzw. "Necatoriasis" oder auch "Hakenwurmkrankheit" genannt. Die Larven leben in der Erde und werden über die Haut aufgenommen, zum Beispiel beim Barfußlaufen. Auch eine Infektion über verunreinigte Nahrungsmittel ist möglich. Die Larven gelangen über die Haut mit dem Blut in die Lunge, werden hochgehustet und durch Schlucken in den Darm geschleust. Die erwachsenen Würmer leben im Dünndarm des Menschen und verursachen blutige Durchfälle. Die Eier und Larven sind im Stuhl unter dem Mikroskop sichtbar. Die Larven im Kot können im Labor auch gezüchtet werden, sodass der parasitologisch bewanderte Mikrobiologe dann erkennen kann, um welche Art es sich genau handelt.

Die einheimischen Hakenwürmer des Hundes sind für den Menschen ungefährlich, denn der Mensch ist für sie ein sogenannter "Fehlwirt". Die aufgenommenen Erreger sterben im Menschen ab.

Pärchenegel (Schistosomen, Plattwürmer)

Schistosomen kommen hierzulande nicht vor – sie sind zumeist "Mitbringsel" aus Afrika und Asien. Die Würmer werden bis zu 22 mm lang. Die Infektion mit Pärchenegeln wird "Bilharziose" genannt. Badet der Mensch in Wasser, das mit Pärchenegeln verunreinigt ist, können sie durch die Haut eindringen. Von da gelangen sie über die Blutbahn oder Lymphgefäße in die Leber und nisten sich dort ein. In der Leber entwickeln sie sich weiter. Dann befallen sie über die Venen weitere Organe, auch den Darm. Schistosomen-Eier haben eine charakteristische Form. Deshalb sind sie in der Stuhlprobe unter dem Mikroskop leicht nachweisbar.

EINZELLER (PROTOZOEN)

Amöben (Entamoeba histolytica) und Lamblien

Amöben und Lamblien sind einzellige Parasiten, die vor allem in den Tropen vorkommen. Sie sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar und werden über verunreinigtes Wasser oder verschmutztes rohes Gemüse aufgenommen. Ihre sogenannten Zysten lassen sich in der Stuhlprobe unter dem Mikroskop nachweisen. Die Infektion mit Amöben nennt sich "Amöbenruhr". Zur Diagnostik sollten Patienten drei frische Stuhlproben abgeben, die idealerweise von drei Stuhlentleerungen an einem Tag stammen.

Kryptosporidien (Cryptosporidium parvum)

Kryptosporidien sind einzellige Parasiten – die Infektion mit ihnen heißt "Kryptosporidiose". Infizierte Haustiere, Rinder und Menschen scheiden die Erreger zum Teil in großen Mengen aus. Sie werden über direkten Kontakt mit Tierkot, über verunreinigtes Wasser sowie über Speisen wie etwa Fleisch, Milch und Eier aufgenommen. Es können einige Wochen lang Bauchschmerzen und Durchfälle bestehen, dann heilt die Krankheit meistens von selbst ab. Danach besteht lebenslange Immunität. Ihre sogenannten "Oozysten" können im Stuhl unter dem Mikroskop nachgewiesen werden.

Blastozysten (Blastocystis hominis)

Blastozysten sind einzellige Lebewesen (Protozoen), die im Stuhl nachgewiesen werden können. Etwa acht bis 15 Prozent der gesunden Bevölkerung tragen Blastozysten in sich. Die Erreger werden über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel aufgenommen. Die Infektion mit Blastozysten nennt sich "Blastozystose", äußert sich unter Umständen durch Durchfälle und heilt in der Regel von selbst.

Wie äußert sich ein Wurmbefall beim Menschen?

Mikroskopische Untersuchung von Proben

© Labor Becker, Olgemöller & Kollegen, W&B/Bernhard Huber

Fachlich geprüft von Prof. Dr. rer. nat. Udo Reischl, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinikum Regensburg (UKR)

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.

Wie fühlen sich Würmer im Körper an?

Im Dünndarm entwickeln sich die Parasiten zu geschlechtsreifen Fadenwürmern, die hier jahrelang überleben. Sie verursachen Beschwerden wie Oberbauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Verstopfung, Durchfall (Diarrhö) oder Gewichtsverlust.

Was passiert wenn man nichts gegen Würmer macht?

Wurmerkrankungen (Helminthosen): Durch Wurmbefall verursachte Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und anderer Organe wie Lunge, Leber und Gehirn. Zu den wichtigsten Würmern, die den Menschen befallen, gehören Bandwürmer (Cestoden), Fadenwürmer (Nematoden) und Saugwürmer (Trematoden).