Wie kann man nach dem Feiern schlafen?

Es ist paradox: Der Mensch ist nach einer schlaflosen Nacht vollkommen übermüdet - aber er findet keinen Schlaf. Schuld daran ist der Botenstoff Dopamin, wie Forscher jetzt herausgefunden haben.

20.08.2008, 11.49 Uhr

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Wer öfters mal eine Nacht durchmacht, kennt die Situation wahrscheinlich genau: Der Körper ist matt, man sehnt sich nach Schlaf, aber im Bett findet man nicht so recht Ruhe. US-Forscher haben nun die Ursache dieses Phänomens entdeckt. Das Einschlafen fällt schwer, weil der Körper die Menge des Gehirnbotenstoffs Dopamin hochfährt.

Wie kann man nach dem Feiern schlafen?
Wie kann man nach dem Feiern schlafen?

Nachts Party, früh ins Büro: Das Einschlafen fällt schwer, das Denken auch

Foto: DDP

Mit dem erhöhten Dopaminniveau aktiviere der Körper seine Aufmerksamkeitsreserven, obwohl die Glieder müde seien und das klare Denkvermögen reduziert sei, berichtet Nora Volkow vom amerikanischen Institute of Drug Abuse in Bethesda. Ähnlich wirken Aufputschdrogen wie Amphetamine, die ebenfalls den Dopaminspiegel erhöhen und zu Schlaflosigkeit führen. In beiden Fällen stiegen mit der Wachheit allerdings nicht die kognitiven Fähigkeiten, schreiben die Forscher im Fachmagazin "Journal of Neuroscience" (Ausgabe vom 20. August).

Volkows Team hatte bei 15 gesunden Testpersonen untersucht, wie sich Schlafentzug auf die kognitiven Fähigkeiten auswirkt. Jede Testperson musste in einem Versuchsteil eine Nacht durchmachen und durfte in einem anderen Versuchsteil durchschlafen. Am Morgen danach durchleuchteten die Wissenschaftler die Gehirne der Probanden mit der sogenannten Positronen-Emissionstomografie (PET). Mit diesen PET-Scans können Stoffwechselvorgänge im Gehirn beobachtet werden.

Nach der durchwachten Nacht war das Dopaminniveau in zwei Gehirnarealen, im Striatum und im Thalamus, deutlich erhöht: Diese Gehirnregionen sind zuständig fürs Motivieren, Belohnen und für die Aufmerksamkeit. Mit der durchwachten Nacht nahm aber gleichzeitig auch das Gefühl der Müdigkeit zu. Die Fähigkeit zum klaren Denken sackte deutlich ab, wie die Forscher durch Sehübungen und Gedächtnistraining nachwiesen.

Mit der Dopaminausschüttung versuche der Körper, die Müdigkeit und Abgeschlagenheit zu kompensieren, was jedoch nur unvollständig gelinge, schließen die Wissenschaftler. In weiteren Studien wollen sie untersuchen, wie der Körper mit seiner Dopaminausschüttung auf chronischen Schlafentzug und häufige Schlafstörungen reagiert.

Unter Alkoholeinfluss werden die ersten Schlafphasen übersprungen und wir verfallen direkt in den Tiefschlaf. Die Tiefschlafphase wird zudem verlängert und die für die Regeneration so wichtige REM-Schlafphase findet nur verkürzt und seltener statt. Alkoholisierter Schlaf geht oft einher mit einer erhöhten Herzfrequenz, häufigem Harndrang und Schnarchen. Er ist daher viel unruhiger und weniger erholsam als das Schlafen im nüchternen Zustand. Auch die erste Nacht ohne Alkohol ist häufig von der vorherigen Nacht unter Alkoholeinfluss gezeichnet: Denn der Körper versucht mit einem REM-Rebound zuvor verpassten REM-Schlaf zu kompensieren, was unter Umständen ebenfalls zu einer weniger erholsamen Nacht führt.

Zuviel Alkohol und ab ins Bett – Was hilft?

Der Irrglaube, dass Alkohol eine gute Einschlafhilfe ist, hält sich hartnäckig. Dabei hat der Rausch sogar schlafhemmende Nebeneffekte. Liegt man im Bett, rauscht das Blut laut in den Ohren und alles dreht sich. Ans Einschlafen ist so erst einmal nicht zu denken.

Wie kann man nach dem Feiern schlafen?
Fuß raus

Um der Übelkeit durch eine – gefühlt – wackelnde und kreisende Welt zu begegnen, hilft ein einfacher Trick: Lassen Sie ein Bein aus dem Bett hängen, so dass der Fuß Kontakt mit dem Boden hat. So geben Sie Ihrem aus den Fugen geratenen Gleichgewichtssinn eine Orientierung.

Mehr trinken

Alkohol dehydriert und bringt unseren wasserspeichernden Hormonhaushalt durcheinander. Wer sich vor dem Zubettgehen überwinden kann, etwa einen Liter Wasser zu trinken, hat gute Chancen, dem Kater am nächsten Morgen entgegenzuwirken.

Tipp:
Neben der Wasserzufuhr vor dem Schlafen ist es hilfreich, den Wasserhaushalt bereits während des Alkoholkonsums im Blick zu haben. Wer zu jedem Wein oder Bier ein Glas Wasser trinkt, tut dem Körper etwas Gutes und kann auf dessen Dankbarkeit am nächsten Morgen bauen.

Schmerzstillende Betthupferl

Blutverdünnende Schmerzmittel, wie Aspirin vor dem Schlafengehen eingenommen, wirken präventiv gegen Kopfschmerzen am nächsten Morgen. Auch Vitamine und Mineralien wie Magnesium und Kalzium sind echte Vorab-Katerkiller.

Tipp:
Verzichten Sie bei diesem Katertrick auf Schmerzmittel, die zusätzlich zum Alkohol über die Leber abgebaut werden und diese so zusätzlich belasten, wie etwa Ibuprofen oder Paracetamol.

Grundlagen schaffen

Fett bindet Alkohol. Wer vor dem Alkoholgenuss fettreich isst, bildet eine gute Basis. Ist der Alkohol vor dem Essen im Blut, gilt bei unserem Körper eine klare Prioritätensetzung: Erst Alkoholabbau, danach Verdauung. Das heißt, Mitternachtssnacks, die im betrunkenen Zustand verspeist werden, liegen schlimmstenfalls die ganze Nacht schwer im Magen und beeinträchtigen den Schlaf zusätzlich.

Der Morgen danach

Die meiste Arbeit liegt bereits in den vorsorglichen Maßnahmen. Doch gerade, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist und der Kater uns voll in Beschlag nimmt, lechzen wir nach Abhilfe.

Katerfrühstück

Wie kann man nach dem Feiern schlafen?

Bei einem Katerfrühstück geht es vorwiegend darum, den Mineral- und Wasserhaushalt wieder in Ordnung zu bringen. Der Rollmops ist deswegen so effektiv und beliebt, weil er die notwendigen Mineralien mitbringt. Der salzige Geschmack verursacht zusätzlich auf natürliche Weise Durst und sorgt dafür, dass wir entgegen ursprünglicher Empfindungen auch genug trinken. Wer keinen Fisch mag, kann auch zu einem schmackhaften Kakao greifen. Das Zusammenspiel aus kalziumhaltiger Milch und Zucker sorgt für den notwendigen Energieschub. Eine ideale Ergänzung zum Knabbern sind Nüsse und Mandeln. Hier ist die Aminosäure Cystein in hohen Mengen enthalten. Diese unterstützt die Leber bei der Regeneration. Verlagern Sie das Katerfrühstück ins Bett, damit der Körper sich entspannt von den Strapazen erholen kann.

Warum kann ich nach dem Feiern nicht schlafen?

Das Einschlafen fällt schwer, weil der Körper die Menge des Gehirnbotenstoffs Dopamin hochfährt.

Wie kann man nach Alkohol schlafen?

„Auf keinen Fall noch Schlafmittel dazu nehmen! “, warnt Professor Maurer. Durch den Alkohol kann sich die Wirkung der beruhigenden Medizin gefährlich verstärken. „Besser ist es, viel Wasser zu trinken, um die negativen Effekte des Alkohols abzumildern.

Wieso kann ich nicht schlafen nach Alkohol?

Allerdings bestätigen Studien auch, dass Alkohol uns schneller einschlafen lässt – weil er auf Rezeptoren wirkt, die unsere Gehirnfunktion dämpfen. In der ersten Nachthälfte haben wir dann auch mehr Tiefschlaf, aber in der zweiten Nachthälfte wird es nach Alkoholkonsum eher unangenehm.

Was tun wenn man betrunken ist und nicht schlafen kann?

Knabbere an etwas Süßem, wie einem Stück Obst, einem Müsliriegel oder iss ein paar Erdnussbuttercracker. Ein schneller Snack vor dem Schlafengehen kann lebensrettend sein, vor allem wenn du nicht viel gegessen hast, bevor du Alkohol getrunken hast.