Wo ist das Geld wenn Aktien fallen?

Rallye oder Crash?

Mit einer Anlage in Aktien konnten Anleger in der Vergangenheit eine stattliche Rendite erwirtschaften. Deutsche, europäische und amerikanische Aktienindizes haben in den letzten Jahren immer wieder neue historische Höchstmarken gesetzt. Die Aktienrallye schien kein Ende finden zu wollen. All dem hat das Coronavirus zu Beginn des Jahres 2020 zunächst ein abruptes Ende bereitet. 

Mit dem Ausbruch der Corona-Krise stellte sich für viele Anleger daher zunächst nicht mehr die Frage, wie lange die Kurse weiter steigen, sondern vielmehr, wann der Crash zu Ende sein würde.

Doch so plötzlich, wie die Kurse den Rückwärtsgang eingelegt hatten, so plötzlich ging es schon nach kurzer Zeit wieder bergauf.

Mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine ließ sich ein ähnliches Muster erkennen. Auf den ersten Kursrutsch, der deutlich geringer ausfiel als der Corona-Crash, folgte bereits innerhalb kurzer Zeit eine Kurserholung.

Droht bald eine neue Korrektur?

Zunehmend mehr Anleger haben in den letzten Jahren eine Geldanlage in Wertpapiere für sich entdeckt. Für andere stellt sich noch immer die Frage, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um in Aktien und Aktienfonds zu investieren.

Oder ob wir schon bald Kurse sehen, die wieder 20 bis 30 Prozent unter den aktuellen Notierungen stehen und damit viel bessere Einstiegsmöglichkeiten bieten. Klar ist: Ein einfaches „Jetzt alles auf Aktien setzen!" , wie es in den vergangenen Jahren nur allzu oft erschallte, ist mindestens so falsch, wie Aktien und Aktienfonds  aus Angst vor einem Crash komplett zu ignorieren.

Aktienrallye mangels Anlagealternativen?

Schon seit Jahren sind Staats- und Unternehmensanleihen für die Geldanlage  zunehmend unattraktiv geworden. Für die Geldanlage auf einem Sparkonto oder Festgeld gibt es so gut wie keine Zinsen mehr. Und auch bei den Tagesgeldzinsen sieht es nicht besser aus. Im Gegenteil: Während manch Anleger auf den nächsten Börsencrash wartet, ist der Zins-Crash längst Realität und nicht wenige Anleger sehen sich mittlerweile statt mit Nullzinsen sogar mit Negativzinsen für kurzfristige Anlagen konfrontiert.

Auch deshalb wurde bereits in den vergangenen Jahren als ein Hauptgrund für steigende Kurse an der Börse häufig die Alternativlosigkeit von Aktien und Dividenden genannt. Doch ist es nicht eine zu einfache Erklärung, die gestiegenen Kurse an den Börsen nur auf fehlende Anlagealternativen zurückzuführen?

Mehr als eine Geldanlage.

Wenn es aber (zumindest bisher) nicht das große Umschichten von Zins- in Wertpapieranlagen war, dass die Börsen in den letzten Jahren beflügelt hat, was war es dann?

Vielen Menschen fällt zum Stichwort Aktien nur das Auf und Ab an der Börse ein. Zu undurchsichtig erscheint es den meisten, warum Kurse fallen oder steigen. Gerade Situationen, wie wir sie seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie erlebt haben - ein schneller Crash und schon kurz darauf wieder steigende Kurse - sind für viele der Beleg dafür, dass Aktien nicht zur Geldanlage taugen.

Dabei wird eines häufig übersehen: Aktien sind längst nicht nur eine Form der Geldanlage, sondern auch wesentlicher Bestandteil der Finanzierung eines Unternehmens. Ähnlich wie beim Kauf einer Immobilie, orientieren sich auch die Kosten der Unternehmensfinanzierung am Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital.

So wie der Käufer eines Eigenheims, der nur 40 % des Kaufpreises finanzieren muss, im Vergleich zu einem Häuslebauer, der mangels Eigenkapital für 80 % der Kosten einen Kredit benötigt, mit geringeren Zinsen rechnen kann, sinkt mit höherem Eigenkapital auch die Zinslast für ein Unternehmen.

Aktien spielen dabei eine entscheidende Rolle. Denn anders als ein Kredit oder eine Anleihe gehört Geld, das ein Unternehmen durch die Ausgabe von Aktien erhält, nicht zum Fremdkapital einer Firma. Statt des Rechts auf regelmäßige Zinseinnahmen, die ein Fremder - zum Beispiel eine Bank in Form einer Kreditlinie oder ein Anleger, der eine Unternehmensanleihe kauft - erwirbt, kauft ein Aktionär einen Anteil eines als Aktiengesellschaft firmierenden Unternehmens und ermöglicht damit überhaupt erst weitere Finanzierungsmöglichkeiten.

Statt Zinsen erhalten Aktionäre für das Kapital, das sie einem Unternehmen zur Verfügung stellen einen Anteil am Unternehmensgewinn in Form einer Dividende oder steigender Aktienkurse.

Vorsicht ist die Mutter der Geldanlage.

„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden."

Dieses Zitat von André Kostolany ist ein besserer Ratgeber als die verlockend einfach klingenden Aussagen, dass "Dividenden die neuen Zinsen sind". Ob Allzeithoch, Börsencrash oder irgendwo dazwischen - eines gilt jederzeit: Am besten fahren Anleger, die Ihre Vermögenswerte breit streuen und nicht zu jeder Zeit voll investiert sind.

So überstehen Sie eine Vollbremsung an der Börse.

Genau genommen gelten in herausfordernden Börsenzeiten die gleichen Empfehlungen, wie in ruhigerem Fahrwasser. Verzichten Sie nicht nur auf Panikverkäufe, wenn die Börse in den Rückwärtsgang schaltet. Ebenso wichtig ist es, aus Angst den (Wieder-) Einstieg zu verpassen, Panikkäufe zu vermeiden. Denn niemand hat die berühmte Glaskugel, mit der sich mit Sicherheit sagen lässt, wann der Tiefpunkt an den Börsen erreicht ist und ob die Kurse morgen steigen oder fallen.

Anleger, die bisher nicht oder kaum in Aktien investiert sind, sollten auch nach einem Kursrückgang nur selektiv an der Börse aktiv werden und nicht "all in" gehen.

Anleger, die bereits höhere Aktienengagements haben, sollten diese laufend im Blick behalten. Von einem intelligenten Orderzusatz zur Absicherung des Depots bis zur Geldanlage in Aktienanleihen von Emittenten mit zweifelsfreier Bonität öffnet sich ein weites Feld, um Risiken zu reduzieren und selbst bei weiter sinkenden Kursen oder seitwärts laufenden Märkten ohne neue Höchstkurse eine positive Rendite erzielen zu können.

Für alle gilt: Achten Sie auf Ihre Liquidität, um bei sinkenden Kursen (überhaupt) noch  nachzukaufen zu können und Kursverluste schneller ausgleichen zu können.

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Rechtlicher Hinweis

Die Informationen auf dieser Seite haben wir ausschließlich zu Informa­tionszwecken für Privatkunden aus Deutschland erstellt. Sie stellen weder eine Anlageberatung im Sinne des Wertpapier­handelsgesetzes, noch eine Steuer- oder Rechts­beratung oder eine Aufforderung zum Erwerb von Wertpapieren dar.

Wohin fließt das Geld?

Das Geld für den eigentlichen Kauf der Wertpapiere fließt dagegen im Normalfall an den Anleger, der Dir diese Papiere verkauft hat. Das kann eine Privatperson sein, eine Fondsgesellschaft, eine Bank oder eine Pensionskasse. Doch gibt es von dieser Regel auch Ausnahmen.

Wo kommt das Geld von Aktien her?

Die Hauptfaktoren, die entscheidend dafür sind, ob sich ein Aktienkurs nach oben oder unten entwickelt, sind Angebot und Nachfrage. Eine Aktie steigt insbesondere dann in ihrem Wert, wenn mehr Menschen eine Aktien kaufen anstatt verkaufen möchten.

Warum fallen Aktien bei guten Zahlen?

Die Ursache findet sich in der Phase vor der Veröffentlichung der Zahlen. Sie sehen, dass Expedia im Vorfeld der Bilanzzahlen mehrere Wochen lang gestiegen war. Das lässt vermuten, dass viele Anleger die Aktie im Vorfeld der Bilanzdaten gekauft hatten, weil sie darauf setzten, dass diese Ergebnisse sehr gut ausfallen.

Kann an der Börse Geld vernichtet werden?

An der Börse wird also kein Geld verloren, da kullert nichts auf dem Boden herum. Es geht auch kein Geld in Flammen auf, selbst wenn sich das für manche so anfühlen mag, oder endet in der Müllverbrennungsanlage.