Wann sind blaue Flecken bei Kindern gefährlich?

Prellung, Schwellung, blauer Fleck - so passiert es

Es ist nicht mal unbedingt ein Sturz notwendig, um sich zu verletzen, manchmal genügt es, in der Wohnung an eine Tischkante zu stoßen. Kleinkinder wollen die Umgebung erkunden, die Motorik und Koordination ist aber gelegentlich noch etwas unbeholfen. So kann es schnell zu kleineren Verletzungen wie blauen Flecken kommen.

Ein blauer Fleck entsteht folgendermaßen: Durch einen Stoß oder Sturz werden kleine Blutgefäße in Mitleidenschaft gezogen. Sie reißen ein und es blutet in das umliegende Gewebe, welches sich kurze Zeit später rot bis bläulich färbt.

Der Körper baut die ausgetretenen Blutbestandteile im Gewebe anschließend ab, wodurch sich der Fleck zunächst dunkler, dann grünlich bis gelblich färbt. Nach etwa 10 bis 14 Tagen ist er wieder verschwunden. Andere Bezeichnungen für den blauen Fleck sind Bluterguss oder Hämatom.

Zusätzlich zur Verfärbung kann die betroffene Körperpartie, je nach ausgetretener Blutmenge, auch anschwellen. Bei harmloseren Verletzungen bildet sich auch die Schwellung innerhalb kürzerer Zeit von selbst zurück. Bemerken Sie bei Ihrem Kind eine Schwellung ohne eine Verfärbung der Haut, können tiefer liegende Gefäße verletzt sein. Der Bluterguss ist dann äußerlich nicht sichtbar, kann aber Schmerzen an den benachbarten Muskeln, Sehnen oder Gelenken verursachen.

Der Begriff Prellung leitet sich von der Ursache der Verletzung, einem Zusammen- oder Aufprall ab. Die Folge können sichtbare Blutergüsse in der Unterhaut oder nicht sichtbare im tiefer liegenden Gewebe sein. Je nachdem, wo die Verletzung auftritt, ist auch eine Schwellung nicht unbedingt zu sehen, beispielsweise bei einer Gehirnerschütterung.

So helfen Sie Ihrem Kind

Meistens stellen sich die Schmerzen sofort nach einem Stoß oder Sturz ein, manchmal dauert es ein wenig, bis sich die Verletzung bemerkbar macht. Sobald Sie bei Ihrem Kind einen blauen Fleck oder eine Schwellung feststellen, sollten Sie handeln.

Zunächst gilt es, weitere Belastungen zu vermeiden, wobei ein kleiner blauer Fleck an Arm oder Bein weniger Grund zur Ruhigstellung ist als eine stärkere Prellung. Bewegung regt die Durchblutung an, wodurch sich kurz nach dem Ereignis die Einblutung und damit die schmerzhafte Schwellung verstärken kann.

Gegen die Schwellung ist Kälte das beste Mittel. Sie bewirkt, dass sich die Blutgefäße im betroffenen Bereich zusammenziehen und somit die Durchblutung reduziert wird. Das benachbarte Gewebe, Gelenke, Muskeln oder Organe werden dann weniger durch die Schwellung beeinträchtigt.

Kühlen Sie daher die betroffene Körperpartie einige Minuten mit Eis oder kaltem Wasser. Verwenden Sie Eis oder Kühlakkus – am besten mit einem darum gewickelten Tuch, um Hautschädigungen durch die Kälte zu vermeiden.

Ein Verband kann helfen, das betroffene Körperteil zu schonen, auch das Hochlagern lindert gegebenenfalls die Beschwerden. Diese Erste-Hilfe-Maßnahmen sind übrigens auch als "PECH-Formel" bekannt: "Pause, Eis, Compression, Hochlagern".

Der Heilungsprozess kann durch Naturheilmittel beschleunigt werden. Bewährt haben sich Arnika und Traumeel. Arnika ist als homöopathisches Arzneimittel in Form von Globuli und als Salbe erhältlich. Bei Traumeel handelt es sich um ein homöopathisches Komplexmittel in Form von Tabletten oder Salbe.

Natürlich ist auch liebevoller Trost wichtig für Ihr Kind.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

In vielen Fällen ist eine Prellung oder ein blauer Fleck unbedenklich. Es gibt aber auch Verletzungen, die unbedingt eine ärztliche Behandlung erfordern.

Ein Grund, einen Arzt aufzusuchen, ist ein Knochenbruch. Handelt es sich nicht um einen offenen Bruch, ist dieser wie alle inneren Verletzungen nicht leicht zu erkennen. Ein Hinweis darauf kann eine Bewegungsunfähigkeit des betroffenen Körperteils sein, gerade Kinder haben aber oft das Talent, trotz des Bruchs noch Bewegungen auszuführen.

Weitere Anzeichen eines Knochenbruchs können eine unnatürliche Schonhaltung und ein knirschendes Geräusch bei Bewegung sein. Hat Ihr Kind anhaltend starke Schmerzen und vermuten Sie mehr als eine Prellung, sollten Sie sicherheitshalber zum Röntgen in ein Krankenhaus fahren. Als erste Maßnahmen eignen sich wie bei einer Prellung Ruhigstellung und Kühlung.

Sie sollten Ihr Kind von einem Arzt untersuchen lassen, wenn ein Bluterguss besonders groß, die Schwellung äußerst stark und schmerzhaft oder die Bewegungsfähigkeit sehr eingeschränkt ist. Sehr große Hämatome, die sich schnell ausbreiten, können auch die Konsultierung eines Notarztes erfordern, denn sie können je nach Konstitution des Kindes und Art der Verletzung durch den Blutverlust zu einem Schockzustand führen.

Leidet Ihr Kind nach einem Sturz unter Schwindel oder Übelkeit oder haben Sie beobachtet, dass es auf den Kopf gefallen ist, ist ebenfalls umgehende ärztliche Hilfe angesagt. Es könnte sich um eine Gehirnprellung, umgangssprachlich als Gehirnerschütterung bezeichnet, handeln.

Diese geht mit einer nicht sichtbaren Schwellung des Gehirns einher und es kann zu einer Gehirnschädigung führen, wenn sie nicht ärztlich behandelt wird.

Wo sind blaue Flecken normal bei Kindern?

Jedes Kind hat blaue Flecken und kann häufiges Nasenbluten haben, ohne dass dies auf eine Blutungskrankheit hinweisen muss. „Befinden sich vermehrt blaue Flecken an der Vorderseite der Unterschenkel und an den Knien, ist das völlig normal – insbesondere bei jungen Fußballspielern.

Wo haben Kinder blaue Flecken bei Leukämie?

Hautveränderungen bis hin zum Ausschlag können ebenso auftreten wie Zahnfleischwucherungen und eine Neigung zu Blutungen beispielsweise am Zahnfleisch, in der Nase oder in Form von Blutergüssen oder blauen Flecken. Die Anfälligkeit für Infektionen steigt, und häufig vergrößern sich Leber und Milz.

Welche blauen Flecken sind gefährlich?

Wann kann ein Bluterguss gefährlich werden? Ist ein Bluterguss besonders groß, sollte ärztliche Beratung in Anspruch genommen werden. Wenn der Bluterguss sehr lange anhält oder wenn sich Blutergüsse dauerhaft immer wieder (sogar ohne ersichtlichen Grund) zeigen, dann muss ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Hat man bei Leukämie überall blaue Flecken?

Zu den typischen Symptomen einer akuten Leukämie gehören Blässe, Schwäche, Müdigkeit und Atemnot. Zudem hat die Krankheit Auswirkungen auf die Blutgerinnung: Die Blutungsneigung erhöht sich. Das zeigt sich zum Beispiel durch gehäuftes Nasenbluten und Zahnfleischentzündungen sowie durch spontane blaue Flecken.