Synonym: Dehydratation, Dehydrierung, Hypohydratation Show
Bei einem Flüssigkeitsmangel fehlt dem Körper die nötige Flüssigkeit. Je nach Ausmass führt der Mangel zu leichten bis schweren Störungen der Befindlichkeit oder Gesundheit. Bei einem beginnenden Flüssigkeitsmangel erscheinen häufig Durst, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel und Hauttrockenheit. Der Urin nimmt eine dunklere Färbung an. Langfristig führt ein Flüssigkeitsmangel zur Austrocknung (Exsikkose). Sie kann weitere Störungen wie anhaltende Verstopfung und Nierenerkrankungen nach sich ziehen. Wenn der Mangel eine bestimmte Schwelle übersteigt, führt er zum lebensbedrohlichen Volumenmangelschock. Ein Flüssigkeitsmangel, auch Dehydration, Dehydratation oder Dehydrierung genannt, entsteht, wenn Personen zu wenig Flüssigkeit trinken, zu viel davon verlieren oder beides zusammen. Als Ursachen kommen ungünstiges Trinkverhalten, Erkrankungen, Verletzungen, die Einnahme bestimmter Medikamente und anderes infrage. Viele Menschen wissen auch nicht, wie viel sie pro Tag trinken sollten und was ihren Flüssigkeitsbedarf erhöht oder verringert. Bei einem Mangel müssen Betroffene vermehrt trinken oder sie erhalten die Flüssigkeit notfalls per Infusion. Oft müssen auch fehlende Salze (Elektrolyte) zugeführt werden. Sind Sie müde und schmerzt Ihr Kopf womöglich etwas? Fällt Ihnen auf, dass Sie zuletzt wenig getrunken haben? Sitzen Sie in einem Meeting, können den Beiträgen aber kaum folgen? Dann ist es sehr gut möglich, dass ein Zusammenhang besteht. Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden, die bei einem Flüssigkeitsmangel früh erscheinen. Er kann sich allerdings auf viele Arten äussern: Der menschliche Körper besteht zu rund 70% aus Wasser, das beim Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. Wenn Flüssigkeit fehlt, kann daher das ganze System leiden. Doch viele Betroffene bringen Beschwerden wie Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten gar nicht mit einem Mangel an Flüssigkeit in Verbindung. Sie gehen eher von Erschöpfung aus – oft auch, weil nicht bekannt ist, welche Mengen an Flüssigkeit täglich notwendig sind. Darauf haben Gewicht, Klima, körperliche Anstrengung und andere Faktoren einen Einfluss. Man sollte über den individuellen Bedarf, der unter «Vorbeugung» angegeben ist, Bescheid wissen, um die häufig unklaren Beschwerden einigermassen sicher auf einen Flüssigkeitsmangel zurückführen zu können. Verbreitet zeigt er sich durch Symptome wie diese:
Bei Hitze, körperlicher Anstrengung oder bei beidem zusammen steigt die Gefahr für Hitzeschäden wie Hitzeerschöpfung und Hitzschlag, weil der Körper zu wenig oder gar keinen Schweiss mehr bilden kann. Exsikkose: anhaltender FlüssigkeitsmangelWenn für längere Zeit Flüssigkeit fehlt, trocknet der Körper aus (Exsikkose). Das Leitsymptom, also typische Kennzeichen, bei Exsikkose sind stehende Hautfalten: Kneift man die Haut auf dem Handrücken zu Falten zusammen, bleiben diese «stehen». Die Haut glättet sich nicht sofort wieder. Viele Körperfunktionen können gestört sein. Weil die Schleimhäute trockener sind, steigt beispielsweise das Risiko für Infektionen der Atemwege. Die Urinmenge nimmt ab, wodurch die Gefahr für Infektionen der Harnwege zunimmt. Auch Wunden heilen langsamer. Verbreitete Folgen sind weiter:
Starker FlüssigkeitsmangelSobald der Körper ein Zehntel (10%) seiner Flüssigkeit verloren hat, besteht eine Gefahr für kritische Zustände wie ein Delirium. Dies kann sich etwa durch Störungen des Bewusstseins, der Orientierung, des Kreislaufs, durch Verhaltensänderungen und Halluzinationen zeigen. Ab 12% Flüssigkeitsverlust ist ein hypovolämischer Schock (Volumenmangelschock) möglich. Dann hat das Blutvolumen so weit abgenommen, dass der Blutdruck erheblich sinkt. Das Herz pumpt zum Ausgleich zwar verstärkt, kann das Gehirn und die äusseren Bereiche des Körpers aber nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen. Als Folge erscheinen Bewusstseinsstörungen oder Bewusstlosigkeit. Hände und Füsse sind blass und kalt. Weitere Symptome können auftreten. Nimmt die Körperflüssigkeit noch weiter ab, kommt es irgendwann zu Kreislaufzusammenbruch und Koma. Häufige Auslöser eines extremen Flüssigkeitsmangels mit Schock sind schwere Durchfälle, starkes Erbrechen, grosse Blutverluste und grossflächige Verbrennungen. Flüssigkeitsmangel bei Kindern und älteren MenschenBei Säuglingen und kleinen Kindern kann es recht schnell zu einem Flüssigkeitsmangel kommen, weil ihre Körper kaum Reserven haben. Junge und alte Menschen sollten regelmässig zum Trinken aufgefordert werden. Häufige Auslöser für grosse Flüssigkeitsverluste bei Kindern sind Durchfall, Erbrechen, Fieber und Hitze oder Toben in beheizten, schlecht belüfteten Räumen. Wenn sich Kinder weigern zu trinken, tritt ebenfalls schnell ein Mangel auf. Als Getränke sind Wasser, Mineralwasser, ungesüsster Früchte- und Kräutertee sowie dünne Fruchtschorlen am besten geeignet. Als ungeeignet gelten Fruchtnektar, Fruchtsaftgetränke, Süssgetränke wie Cola oder Limonade, Eistee und Schokodrinks, weil sie viel Zucker enthalten. Bei älteren Menschen ist die Dehydratation ein verbreitetes Problem. Der Körper verändert sich im Alter: Die Flüssigkeitsreserven und das Durstgefühl nehmen ab, die Ausscheidung von Wasser durch die Nieren nimmt zu. Durst kann als Zeichen eines Mangels völlig fehlen. Für ältere Menschen sind darum Trinkpläne oder andere Verfahren von Vorteil, die eine Aufnahme bestimmter Tagesmengen garantieren. Wenn Senioren solche Pläne wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr allein einhalten können, sind Angehörige, Betreuer/-innen oder Pfleger/-innen in der Pflicht. Gesundheitliche Probleme wie Verstopfung gehen bei älteren Menschen nicht selten auf einen Flüssigkeitsmangel zurück. Dieser ist in vielen Fällen eine Folge unzureichender Betreuung oder Pflege. Die Behandlung besteht in erster Linie darin, wieder einen gesunden Flüssigkeitshaushalt herzustellen. Das bedeutet, fehlende Flüssigkeit und – falls nötig – auch fehlende Elektrolyte zuzuführen. Sinnvoll ist weiter, die Ursache des Mangels aufzuklären und sie möglichst zu beheben. Zudem lassen sich gewisse Symptome lindern.
Fehlen dem Körper nur 2% der nötigen Flüssigkeit, sind die geistigen Fähigkeiten verringert. Bei Mundtrockenheit ist der Mangel oft bereits doppelt so hoch. Wächst er weiterhin leicht an, erscheinen Symptome wie Schwindel und Erschöpfungsgefühl. Ab einem Mangel von 12% besteht akute Gefahr für kritische Komplikationen wie Schock und Koma. Sie können zum Tod führen. Wenn der Körper für längere Zeit nicht die notwendige Menge an Flüssigkeit erhält, entwickeln sich chronische Störungen, die viele Körperfunktionen betreffen können. Einzelheiten zu akuten und chronischen Störungen finden sich bei den «Symptomen». Fachleute unterscheiden bei einem Flüssigkeitsmangel drei Formen. Entscheidend ist, ob der Körper gleich viel Wasser wie Elektrolyte, speziell Natrium, verloren hat (isotonische Dehydratation), mehr Wasser als Natrium (hypertone Dehydratation) oder mehr Natrium als Wasser (hypotone Dehydratation). Daran wird der Ersatz bei starken Mangelerscheinungen angepasst. Ein Flüssigkeitsmangel entsteht, wenn Menschen zu wenig trinken oder ihr Körper zu viel Flüssigkeit ausscheidet beziehungsweise verliert oder beides. Erkrankungen, nachlassende körperliche Fähigkeiten und andere Umstände können die Flüssigkeitsaufnahme negativ beeinflussen:
RisikofaktorenEin nicht angepasstes Trinkverhalten erhöht das Risiko für einen Flüssigkeitsmangel. In Situationen, in denen der Körper mehr schwitzt oder anderweitig mehr Flüssigkeit verliert, sollte ihm mehr Flüssigkeit zugeführt werden. Das gilt beispielsweise in heissem Klima, bei körperlicher Anstrengung und bei sehr trockener Luft. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen die chronischen Erkrankungen, die unter «Ursachen» stehen, und die dauerhafte Einnahme von Diuretika. Dazu kommen alters- und geschlechtsspezifische Faktoren.
Im Vordergrund steht, einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt herzustellen und aufrechtzuerhalten. Ob die Menge stimmt, zeigt sich gut an der Farbe des Urins. Er sollte mindestens bei einem Toilettengang pro Tag hell und nur leicht gefärbt sein. Eltern sollten dafür sorgen, dass ihre Kinder genug trinken. Angehörige und Pflegepersonal sollten bei älteren Menschen darauf achten, dass diese ausreichend Flüssigkeit erhalten. Bei Senioren geht ein Flüssigkeitsmangel häufig auf eine unzureichende Betreuung oder Pflege zurück. Der Tagesbedarf für durchschnittliche, gesunde und normalgewichtige Erwachsene liegt laut der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) bei rund 2,5 Liter Flüssigkeit. Etwa 1 Liter nimmt eine durchschnittliche Person mit der Nahrung auf. Die restlichen 1,5 Liter sollten durch Getränke zusammenkommen. Diese Trinkmenge gilt als Tagesminimum. Sie sollte über den Tag verteilt in kleinen Mengen getrunken werden. 1 Liter Flüssigkeit verliert der Körper jeden Tag in Form von Schweiss und Dampf über die Haut, mit der Atemluft und dem Stuhl. Die restlichen 1,5 Liter scheidet er täglich als Harn aus. Damit stimmt die Bilanz wieder. Wer sehr gross oder schwer ist oder viel schwitzt, braucht etwas mehr Flüssigkeit. Wer etwa krankheitsbedingt weniger ausscheidet, sollte dagegen etwas weniger trinken. Der individuelle Bedarf hängt von verschiedenen Umständen ab:
Es kommt nicht nur auf die Menge an, sondern auch auf die richtigen Getränke. Flüssigkeiten, die viele Nährstoffe wie etwa reichlich Zucker enthalten, sind ungünstig, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. In den nötigen Mengen können sie dick und auf Dauer krank machen. Für gesundes Trinken eignen sich verschiedene Getränke unterschiedlich gut.
Personen mit Erkrankungen sollten im Zweifel fachlichen Rat einholen, wenn sie über ihren Bedarf unsicher sind. Krankheiten, die den Flüssigkeitsbedarf beeinflussen, sollten wie alle anderen richtig und konsequent behandelt werden. Wichtig ist auch, zu klären, ob eine medizinische Therapie den Bedarf möglicherweise verändert. Ihr persönlicher Gesundheits-Coach kann Ihnen helfen, wenn Sie an einem Flüssigkeitsmangel leiden. Bei ihm erhalten Sie Rat zur optimalen Trinkmenge, Rat zu geeigneten Getränken sowie zu Elektrolytdrinks und -pulver. Er hat auch Lippenbalsam, Lotionen und andere Mittel gegen Beschwerden zur Hand, die bei einem Flüssigkeitsmangel häufig auftreten. Trockene Haut – Tipps vom Gesundheits-Coach Trockene Haut fühlt sich an wie Pergament. Sehr viele Menschen haben trockene Haut, besonders im Alter. Was wir gegen raue, rissige oder spröde Haut unternehmen können, verrät Ihnen der Apotheker Beat Wittwer von den TopPharm SchlossApotheken in Laupen.
Ist es schlimm 1 Tag nichts zu trinken?In weniger als 24 Stunden zeigt unser Körper bereits Anzeichen von Dehydrierung (Austrocknung). Essensverzicht ist über viele Tage hinweg möglich. Aber nur, wenn Sie weiterhin Wasser trinken. Denn ohne Wasser kann unser Körper nicht länger als drei Tage überleben.
Was passiert wenn man 1 Tag lang nix trinkt?Nimmt eine 70 Kilo schwere Person bei normaler Betätigung einen ganzen Tag lang keine Flüssigkeit zu sich, entspricht das einem Wasserverlust von rund zweieinhalb Liter oder vier Prozent des Körpergewichts. Es kommt zu erheblichen Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel.
Was passiert wenn man 3 Tage kein Wasser trinkt?Nach mehr als drei Tagen ohne Flüssigkeit droht der Tod
Nimmt die Person länger als zwei Tage keine Getränke zu sich, fällt sie ins Delirium und zeigt dramatische Symptome: Unfähigkeit zu schlucken. Probleme beim Hören und Sehen. Ausgetrocknete und empfindungslose Haut.
Wie lange kann man leben ohne zu trinken?Viele Menschen gehen davon aus, dass man ohne Nahrung und Flüssigkeit innerhalb weniger Tage müde werde und versterbe. Tatsächlich kann sich der Prozess über Wochen hinziehen.
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