Was passiert wenn man sich 24 Stunden nicht die Zähne putzt?

Du kommst nachts vom Feiern nach Hause und willst eigentlich nur noch ins Bett fallen. Dann erblickst du jedoch deine Zahnbürste und das schlechte Gewissen packt dich. Schließlich hat man dir von klein auf beigebracht, dass du morgens und abends die Zähne putzen musst. "Ach, mit meinen Beißerchen ist doch alles in Ordnung. Wird schon nicht so schlimm sein, wenn ich mal ohne Zähneputzen schlafen gehe", denkst du dir und schließt die Badezimmertür wieder. Aber stimmt das wirklich? Hast du tatsächlich schon viele Stunden deines Lebens verschwendet, weil du – wie empfohlen – jeden Abend zwei Minuten lang Zähne putzt?


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Was passiert wenn man sich 24 Stunden nicht die Zähne putzt?


Wie jeder weiß, sind unsere Mundhöhlen ziemlich eklig. In dieser warmen und feuchten Umgebung fühlen sich die verschiedensten Bakterien nämlich pudelwohl. "Die häufigste Krankheit, die sich hier ganz einfach verhindern lässt, ist Zahnkaries. Verursacht wird das Ganze durch das Bakterium Streptococcus mutans", erklärt Alex Shalman, kosmetischer Zahnarzt und Dozent am NYU College of Dentistry. "Dieses Bakterium tragen wir alle in unseren Mündern herum, aber unter säuerlichen Bedingungen blüht es erst so richtig auf."

Durch den Kaffee, den Zucker und die ganzen Kohlenhydrate, die wir konsumieren, steigt der Säuregehalt in der Mundhöhle quasi wie von selbst – ein Fest für die Bakterien. Die einzige Möglichkeit, die kleinen Lebewesen noch irgendwie aufzuhalten: sie durch Zähneputzen "durcheinanderbringen". Die American Dental Association empfiehlt, in einem Zeitraum von 24 Stunden mindestens zweimal mit der Zahnbürste zu Werke zu gehen, damit die Bakterien keinen größeren Schaden anrichten können. Zähneputzen hat laut Shalman gleich zwei Vorteile: Zum einen werden so bereits vorhandene Zahnbeläge und Bakterien zersetzt, zum anderen verschwinden die Essensreste, die mit für die säuerlichen Bedingungen sorgen. Das alles verringere das Kariesrisiko.

Wenn wir unsere Zähne nicht ausreichend putzen (also mindestens zweimal täglich), dann folgt Shalman zufolge im schlimmsten Fall heftiger Karies – die Zähne entzünden sich und fallen aus. Eine weitere Folge des Nichtputzens: Parodontitis, auch bekannt als Zahnfleischentzündung. Und damit noch nicht genug: "Wenn unser Immunsystem auf die Parodontitis-Bakterien reagiert, dann können auch Knochen und sogar Organe beschädigt werden", warnt Shalman. Es zerstört bei dieser Reaktion nämlich alles, was ihm im Weg steht. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass schlechte Mundhygiene Herzerkrankungen begünstigen kann.

Das wahrscheinliche Szenario

Falls du es vor Müdigkeit wirklich nicht mehr schaffst, noch mal kurz die Zahnbürste in die Hand zu nehmen, dann wirst du am nächsten Morgen natürlich nicht sofort mit einem entstellten Kiefer und fehlenden Zähnen aufwachen. Lediglich dein Karies- und Parodontitis-Risiko steigt.

Tatsächlich ist es sogar am sinnvollsten, dreimal täglich zur Zahnbürste zu greifen.

Es gibt jedoch einen Grund, warum es gerade abends wichtig ist, die Zähne zu putzen: Nachts fährt der Körper seinen Speichelfluss extrem zurück. "Dadurch bleiben mehr Ablagerungen an den Zähnen kleben", sagt Mazen Natour, ein Professor der Parodontologie und Implantat-Zahnkunde am NYU College of Dentistry. Und tagsüber sammle sich nun mal viel auf den Zähnen an, fährt er fort. "Wenn man wirklich nur einmal am Tag Zähne putzen will, dann sollte man das zumindest abends tun."

Ab und zu aufs Zähneputzen zu verzichten, richtet zwar keinen unmittelbaren Schaden an, aber langfristig ist das Ganze doch sehr ungesund. Tatsächlich ist es sogar am sinnvollsten, dreimal täglich zur Zahnbürste zu greifen. Wir essen ja auch öfter als zweimal am Tag. "Durch jede Nahrungsaufnahme liefern wir den Bakterien neuen Nährboden", erklärt Natour – und damit auch Karies und Parodontitis. Eine aktuelle Studie untermauert diesen Ratschlag: Forscher haben herausgefunden, dass parodontale Erkrankungen bei Koreanern weniger oft vorkommen als bei US-Amerikanern und Australiern. Und die putzen (im Schnitt) dreimal täglich drei Minuten lang ihre Zähne. Also stell dich mal nicht so an, deine Beißerchen werden es dir danken!

Die Augen werden schwer, der Fernseher verschwimmt und die Gedanken werden zu Träumen. Schnell ist man auf dem Sofa weggeratzt. Was die wenigsten bis dahin getan haben: die Zähne gewissenhaft reinigen.

Manch einer denkt: Halb so wild, am nächsten Morgen putze ich doppelt so gründlich. Aber gilt „Einmal ist keinmal“ auch für die Zahnhygiene? Wie schlimm ist es, mit dem Zähneputzen abends zu schludern? 

Experten warnen: Wer seine Zähne nur morgens putzt, der riskiert nicht nur unangenehmen Mundgeruch. Auf Dauer drohen Löcher in den Zähnen, Zahnfleischbluten und Zahnverlust. Denn „durch den stark reduzierten Speichelfluss können sich Bakterien nachts besonders stark ausbreiten. Deshalb sollte auf das abendliche Zähneputzen möglichst niemals verzichtet werden“, erklärt Dr. Jochen Schmidt MSc, Zahnarzt in Köln.

Jeder vierte Mann lässt das abendliche Zähneputzen gern mal ausfallen

Besonders Männer sind abendliche Putzmuffel, hat die Befragung einer Krankenkasse ergeben.

Demnach verzichtet jeder Vierte von ihnen vor dem Zubettgehen auf das Zähneputzen – und nimmt damit drohenden Zahnverlust in Kauf. „Denn mangelnde Zahnpflege ist die Hauptursache für Karies“, warnt Dr. Schmidt.

Zudem verursachen die explosionsartig vermehrenden Bakterien im Mundraum Parodontitis. „Diese chronische Entzündung lässt das Zahnfleisch über die Jahre zurückgehen und schadet langfristig dem gesamten Zahnhalteapparat inklusive Kieferknochen.“

Doch damit nicht genug: „Über die Entzündungsherde im Zahnfleisch können die Keime in die Blutbahn gelangen und so schlimmstenfalls Gefäßverkalkungen und Herzinfarkte verursachen“, erläutert Dr. Schmidt.

Wer abends einmal vergisst die Zähne zu putzen, der muss natürlich nicht gleich das Schlimmste fürchten. Selbst bei konsequenter Mundhygiene sind mögliche Zahnschäden niemals ganz ausgeschlossen. „Um diese frühzeitig zu erkennen, zweimal jährlich zur Kontrolluntersuchung gehen“, rät Dr. Schmidt.

Putzen elektrische Zahnbürsten eigentlich gründlicher? 

Ob man mit einer elektrischen Zahnbürste oder mit einer normalen, herkömmlichen Handzahnbürste ausgestattet ist, ist egal, sagen Experten. Wichtig ist allein, ob man die Zahnbürste richtig einzusetzen weiß. Elektrische Zahnbürsten schwingen ungefähr 30.000 Mal pro Minute – so schnell kann keine Hand putzen. Trotzdem sind die elektrischen Geräte nicht in jedem Fall besser als eine normale Handzahnbürste, sagt Thomas Wolf aus dem Bundesvorstand des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte.

„Entscheidend ist die mechanische Plaque-Reduktion“, erklärt er. Das heißt: Wichtig ist, wie gut Verunreinigungen von den Zähnen entfernt werden. „Es kommt daher eher darauf an, wie gut der Betroffene seine Zahnbürste benutzt“  – und zwar unabhängig davon, ob sie elektrisch läuft oder nicht.

Manche Tests zeigten zwar, dass geübte Benutzer mit einer elektrischen Zahnbürste etwas mehr Plaque entfernen als die Benutzer einer Handzahnbürste, sagt Wolf. „Der Unterschied ist aber nicht so groß, dass wir Zahnärzte deshalb eher zur Elektrischen raten würden.“ Wichtig sei, dass alle Zähne gereinigt werden. Im Anschluss kann man mit der Zahnbürste auch noch ein paar Mal über die Zunge bürsten. (sar/dpa)

Wie lange keine Zähneputzen?

Beim Zähneputzen unmittelbar nach dem Essen wird der geschwächte Zahnschmelz dann weggeschrubbt. Auf Dauer riskieren Sie somit Schäden der Zahnhartsubstanz wie Zahnerosion, welche zu schmerzempfindlichen Zähnen führen können. Ist der Zahnschmelz einmal weg, ist er für immer verloren.

Was passiert wenn man nachts nicht Zähne putzt?

Wenn Sie ohne Putzen einschlafen, beginnt sich Plaque zu verhärten und auf Ihren Zähnen zu verkalken. Sobald der Zahnbelag verkalkt ist, kann er nicht mehr mit Zahnbürste und Zahnseide entfernt werden.

Was passiert mit den Zähnen über Nacht?

In der Nacht baut sich Speichel auf den Zähnen, auf der Rückseite der Zunge und auf dem Zahnfleischsaum auf. Darüber hinaus ist die Speichelflussrate während der Nacht niedrig, welches die Zähne und die Mundhöhle anfälliger für Schäden durch Bakterien machen kann.

Kann man krank werden wenn man sich nicht die Zähne putzt?

Erst, wenn sich durch mangelnde Zahnhygiene Kariesbakterien oder Krankheitserreger im Zahnfleisch festsetzen und vermehren, wird es gefährlich. Sie können durch Blut- und Nervenbahnen in den Körper eindringen und so bis ins Herz gelangen.