Wie lange braucht man um den Körper zu entgiften?

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Erstellt: 25.09.2022, 08:58 Uhr

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Oft müde und schlapp? Dann ist eine Leberentgiftung genau das Richtige. Die muss nicht anstrengend und teuer sein: Tipps für jeden Alltag.

Sie fühlen sich schlapp und müde, nichts mag mehr richtig schmecken und Ihnen ist öfter übel? Das könnte ein Hilferuf Ihrer Leber sein. Vor allem zu viel Fett und Zucker, Alkohol, Nikotin und Tabletten setzen ihr arg zu, weil die Leber als unser Entgiftungsorgan Abfallprodukte abbauen muss. Wer seiner Leber etwas Gutes tun will, sollte ihr gelegentlich Entspannungsphasen gönnen. Dazu braucht man nicht seinen kompletten Tagesablauf auf den Kopf stellen und auch teure Detox-Tees und Nahrungsergänzungsmittel sind überflüssig. Letztere sind heiß begehrt: „Leber entgiften Testsieger“ sind Suchbegriffe, die Internetnutzer tausendfach monatlich in Suchmaschinen eingeben.

Nicht nötig, sich die oft teuren fertigen Kuren zur Leberentgiftung zu kaufen: Man kann die Leber bereits enorm entlasten, indem man die fünf Regeln weiter unten beherzigt und mit Vorliebe zu den Lebensmitteln greift, die Sie weiter unten im Text finden.

Für wen ist Leberentgiftung das Richtige?

Viele schwören auf regelmäßige Entgiftungskuren, um die Leber zu entlasten. Man hat die Qual der Wahl: Von Ein-Tages-Leberentgiftung bis ganzheitlicher Leberreinigung über mehrere Wochen gibt es alles. Doch ist Leberentgiftung wirklich sinnvoll?

Generell schadet es niemandem, seine Leber vor Giftstoffen zu schützen. Vor allem Raucher und Menschen, die gerne und viel Alkohol trinken, sollten regelmäßig "giftfreie" Tage einlegen. Der schöne Nebeneffekt: Wer eine geraume Zeit auf Süßkram und Co. verzichtet, verliert überflüssige Kilos. Auch wer körperliche Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, rechtsseitige Bauchschmerzen und Schlappheit an sich bemerkt, macht mit einer Leberentgiftung nichts falsch. Vergehen diese Symptome nicht und kommen Fieber und Gewichtsverlust dazu, sollte man allerdings zum Arzt gehen. Eine Fettleber könnte dahinterstecken.

Leber entgiften: einfach und ohne großen Aufwand

Wer keine Lust hat, seinen Tag strikt nach einem Entgiftungsprogramm zu planen - inklusive zeitaufwendiger Rezepte und teuren Detox-Produkten, deren Nutzen meist nicht belegt ist - kann schon mit kleinen Änderungen im Alltag seine Leber entlasten. Die wichtigsten Schritte im Überblick:

1. Genussmittel wie Alkohol und Nikotin sollten nicht jeden Tag konsumiert werden. Wer seiner Leber während einer Entgiftungskur etwas Gutes tun will, sollte regelmäßig alkohol- beziehungsweise rauchfreie Tage einhalten - sofern ganz damit Aufhören keine Option ist. Dauerhafte Abstinenz wäre noch viel besser für die Leber.

Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass unter-40-jährige Frauen maximal zwei Esslöffel Wein pro Tag trinken sollten. Mehr über die drastischen Alkohol-Grenzwert-Empfehlungen erfahren Sie hier.

2. Viel Zucker und Fett bedeuten Schwerstarbeit für die Leber. Wer ein absoluter Schokoholic ist oder nicht auf seine freitägliche Currywurst verzichten möchte, braucht jetzt keine Angst haben: In Maßen sind diese Lebensmittel erlaubt. Die Leber freut sich aber über Phasen (das können 24 Stunden bis mehrere Wochen sein), in welchen Fertiggerichte, Fast-Food und andere Zucker- und Fettbomben nicht auf dem Teller landen. Welche Nahrungsmittel aus dem Garten dabei helfen, die Leber zu reinigen, berichtet 24garten.de.

3. Neben ausgewogener Ernährung ist es während einer "Leberentgiftung" wichtig, mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßte Tees am Tag zu trinken. Erfahren Sie hier, wie Sie Detox-Tee selbst machen können.

4. Auch Bewegung hilft, den Stoffwechsel anzuregen und so die Leber zu entlasten. Dazu muss man nicht ins Fitnessstudio gehen: Auch jede Treppenstufe, kurze Wege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto und tägliche flotte Spaziergänge summieren sich und fördern eine gesunde Leber.

Wie lange braucht man um den Körper zu entgiften?

Bewegung ist wichtig, um den Stoffwechsel anzukurbeln. Das nützt auch der Leber. © Rene Traut/Imago

5. Zu guter Letzt: Auch ausreichend Schlaf ist wichtig. Für Erwachsene sollten es jeden Tag zwischen sieben und acht Stunden täglich sein.

Knoblauch bis Kurkuma: Diese Lebensmittel reinigen die Leber ganz natürlich

Auch die richtigen Nahrungsmittel wirken wie eine Entgiftungskur für den Körper und die Leber. Das Portal Utopia, das sich mit nachhaltigem Konsum beschäftigt, empfiehlt vor allem diese Gewürze und Gemüsesorten während einer Leberentgiftung:

  • Knoblauch kurbelt die Produktivität der Leber an, dadurch würden schädliche Stoffe schneller ausgeschieden und das Organ somit besser geschützt.
  • Walnüsse enthalten Glutathion, Omega-3-Fettsäuren und L-Arginin, die die Leber dabei unterstützen sollen, Ammoniak auszuscheiden.
  • Welches heimische Superfood außerdem lecker, gesund und umweltfreundlich ist, lesen Sie hier.
  • Brokkoli regt wie Rettich und Radieschen die Leber an, weil die Gemüsesorten Senfölglykoside enthalten.
  • Bittere Salate und Löwenzahn regen die Fettverbrennung an, was einen entgiftenden Effekt auf den Körper hat.
  • Auch Artischocken enthalten viele Bitterstoffe, die eine leberentgiftende Wirkung haben.
  • Ingwer wärmt von innen, unterstützt das Immunsystem und entlastet so ebenfalls die Leber.
  • Zitrone neutralisiert Säuren im Körper, regt die Verdauung an und aktiviert Enzyme, die die Leber entgiften sollen.
  • Rote Bete gelten als Blutreiniger: Das Gemüse verbessert die Durchblutung und hilft so auch der Leber, sich selbst zu reinigen.
  • Lein-Öl wirkt durch die enthaltenen Omega 3-Fettsäuren entzündungshemmend, was auch der Leber zugute kommt.
  • Grünem Tee wird entgiftende und entfettende Wirkung zugesprochen, was die Gesundheit der Leber fördert.
  • Kurkuma enthält Curcumin, welches die Leber vor schädlichen Giften schützt und sogar geschädigte Leberzellen wieder heilen soll.
  • Auch Extrakte aus Mariendistelfrüchten wehren schädliche Einflüsse ab. Das enthaltene Silymarin kräftigt die Leberzellen und soll sogar bewirken, dass sich eine geschädigte Leber regeneriert.

Umfrage zum Thema „Körper entgiften“

Entgiften mit Leberwickeln

Spezielle Wickel sollen die Ausscheidung von Abbauprodukten sogar noch beschleunigen, so das News-Portal Focus. Der warme Wickel stimuliere die Durchblutung der Leber, sollte aber bei Magen- oder Darmgeschwüren nicht angewendet werden.

Und so geht's: Ein Handtuch mit heißem Wasser oder Schafgarben-Aufguss anfeuchten und auf die rechte Bauchseite legen. Darauf kommt jetzt eine mit heißem Wasser gefüllte Wärmflasche. Rund 30 Minuten soll der Wickel wirken - am besten entspannt im Bett oder auf dem Sofa liegend.

Das könnte Sie auch interessieren: Intervallfasten - so verlieren Sie in einer Woche bis zu fünf Kilo.

Leber entgiften in drei Tagen: Ist das möglich?

Je länger Sie Ihrer Leber Giftstoffe vorenthalten, desto besser. Wie das Wissensmagazin GEO Ärzteverbände zitiert, sollte für eine Leberentgiftung mindestens vier Wochen eingeplant werden. Solange brauche das Organ, um sich zu erholen und bestenfalls sogar - abhängig vom Zustand - zu regenerieren. Doch auch eine kurze „Leberkur“ von wenigen Tagen hat bereits positive Effekte. Generell gilt: Jeder Tag, an dem die Leber keine Giftstoffe wie Nikotin oder Alkohol abbauen muss, fördert die Gesundheit des lebenswichtigen Entgiftungsorgans.

Alkohol abbauen und Fett speichern: Aufgaben der Leber

Die Leber wandelt giftige Abbauprodukte im Körper in harmlose Substanzen um - wie etwa giftiges Ammoniak in Harnstoff, den wir über den Urin ausscheiden. Auch Alkohol wandert zur Leber, die pro zehn Kilogramm Körpergewicht rund ein Gramm Ethanol abbauen kann, berichtet das Fachportal Internisten im Netz. Die Leber wandelt Alkohol dabei in Fett um, das sich im Körper ablagert - eine Fettleber kann entstehen.

Die wichtigsten Aufgaben der Leber im Überblick:

  • Das Organ bildet Traubenzucker, Ketonkörper, körpereigenes Cholesterin (daraus entsteht Gallensäure, die Fette in der Nahrung verdaulich macht) und Eiweiße im Blut,
  • es speichert Traubenzucker, Fett und Vitamine,
  • filtert Krankheitserreger aus dem Blut und
  • baut folgende Giftstoffe beziehungsweise Abfallprodukte ab: geschädigte Blutkörperchen, Alkohol, Medikamente, Ammoniak und Steroidhormone.

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Wie lange dauert es bis sich der Körper entgiftet hat?

Wie lange dauert eine Entgiftung? Je nach persönlichem Zustand der Ausleitungsorgane, je nach der jeweiligen Giftbelastung und je nach der individuellen Entgiftungsfähigkeit kann eine Entgiftung zwischen wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren dauern.

Wie kann man schnell seinen Körper Entgiften?

Bewegung, vor allem an der frischen Luft, bringt alle Entgiftungsorgane in Schwung. Durch die erhöhte Atemfrequenz entgiftet die Lunge besser, über den Schweiß werden Giftstoffe ausgeschieden und durch den dadurch verbesserten Stoffwechsel profitieren auch Leber, Niere und Darm.

Was sind Entgiftungssymptome?

Es ist normal, dass man sich etwas ausgelaugt fühlt und Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Reizbarkeit verspürt. All diese Symptome sind normal und Anzeichen dafür, dass die Entgiftung das tut, was sie tun soll.

Wie bekomme ich Giftstoffe aus dem Körper?

Dafür eignet sich in erster Linie stilles Wasser, Infused Wasser oder ungesüßte Kräutertees. Für eine Entschlackung sind harntreibende Teesorten geeignet, die die Ausscheidung der Giftstoffe fördern wie beispielsweise Birkenblätter- Löwenzahn-, Brennessel- oder Grüner Tee.