Show Das Wort zur Schrift(zum Evangelium zum 5. Fastensonntag (Joh 11,1-45) Seit der Zeit der frühen Kirche sind die Sonntage der Fastenzeit mit der Vorbereitung auf den Empfang bzw. der Erneuerung der Taufe in der Osternacht verbunden. Insbesondere der dritte, vierte und fünfte Fastensonntag sind geprägt von diesem Gedanken, den auch die jeweiligen Sonntagsevangelien unterstreichen. Daher finden an diesen drei Sonntagen die Stärkungsriten (Skrutinien) der Taufbewerber statt, die zum Osterfest die Sakramente der Christwerdung empfangen sollen.
Diese drei Evangelien zeigen die Dynamik der Taufe: Menschen begegnen Christus und diese Begegnung prägt und verändert ihr ganzes Leben. Sie finden die Quelle, sehen alles ganz neu und beginnen ein neues Leben. Wasser, Licht und Auferstehung deuten in besonderer Weise das Geschehen der Taufe. Drei Mal hören wir in diesen Evangelien ein Selbstbekenntnis Jesu. Die Samariterin erhält auf die Frage nach dem Messias seine Antwort: „Ich bin es, der mit dir spricht“ (Joh 4,26), der Blindgeborene hört auf die ähnliche Frage nach dem Menschensohn den Satz: „Du siehst ihn vor dir“ (Joh 9,37) und Marta hört schließlich im heutigen Evangelium die Aussage Jesu: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Joh 11,25).
Dabei fällt auf, dass Marta dieses große Bekenntnis ausspricht, noch bevor sie Zeuge der wunderbaren Auferweckung ihres Bruders wird. Sie glaubt nicht aufgrund eines Wunders, sondern aus ihrer bereits länger andauernden tiefen Christusbeziehung, der Freundschaft mit Jesus, von der das Evangelium berichtet.
Für alle gilt der Ruf Jesu, der uns wie seinen Freund Lazarus zurück ruft ins Leben und hineinruft in den Glauben. Evangeliumnach Johannes 11, 1-45 In jener Zeit war ein Mann krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf, in dem Maria und ihre Schwester Marta wohnten. Maria ist die, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem
Haar abgetrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach
sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Die Jünger entgegneten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen, und du gehst wieder dorthin? Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. So sprach er. Dann sagte er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn
aufzuwecken. Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden. Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf. Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt: Lazarus ist gestorben. Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wollen zu ihm gehen. Da sagte Thomas, genannt Didymus – Zwilling – zu den anderen Jüngern: Dann lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben.
Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen. Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm. Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte.
Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.
erstellt von: Der SONNTAG / Dr. Gregor Jansen Was meint Jesus mit Ich bin die Auferstehung und das Leben?Deutung. Durch dieses „Ich bin“-Wort zeigt Jesus, dass in seiner Person die Hoffnung auf die zukünftige Auferstehung der Toten, die die Pharisäer zu seiner Zeit beispielsweise ebenfalls hatten, erfüllt ist. Durch ihn wird sie jetzt schon für alle, die sich ihm im Glauben zuwendet, zugänglich und wirksam.
Was ist die Botschaft der Auferstehung?Die Auferstehung oder Auferweckung Jesu Christi ist für Christen Urgrund ihres Glaubens. Nach der Verkündigung des Neuen Testaments (NT) wurde Jesus Christus, Sohn Gottes, am dritten Tag seit seiner Kreuzigung von den Toten erweckt und erschien seinen Jüngern in leiblicher Gestalt.
Was bedeutet die Auferstehung für uns heute?Niemand kann die Auferstehung annehmen und im Glauben beständig sein, ohne auch anzunehmen, dass es einen Gott in menschlicher Gestalt gibt. Durch die Auferstehung hat Christus den Tod besiegt und ist zur unsterblichen Seele geworden.
Was verbindet man mit der Auferstehung?Die christliche Vorstellung von Auferstehung ist, dass Körper und Geist, Leib und Seele in irgendeiner Form nach dem Tod miteinander verbunden bleiben. Diese Untrennbarkeit ist in der Schöpfung begründet: Gott hat den Menschen erschaffen als sein Ebenbild, mit seinem Leib, mit seiner Seele und mit seinem Geist.
|